KonzernabschlussMittels Liquiditätsplanung wird die Analyse des dynamischen Liquiditätsrisikos durchgeführt. Es wird das monatliche Liquiditätserfordernisauf der Basis der Liquiditätsplanung den vorhandenen Finanzierungen oder den verfügbaren Kreditrahmen und liquiden finanziellenVermögenswerten gegenübergestellt. Die Differenz ist entweder fehlende Liquidität, welche finanziert wird, oder überschüssige Liquidität,welche gegebenenfalls investiert wird. Auf Basis des bestehenden Businessplans wird ein monatlich roulierender Liquiditätsplan für die<strong>Telekom</strong> <strong>Austria</strong> <strong>Group</strong> erstellt, welcher basierend auf allen bekannten Ein- und Auszahlungen ein „Worst-Case-Szenario“ beinhaltet. DerLiquiditätsplan wird regelmäßig im Risikokomitee erörtert. Das Risikokomitee ist die primäre Organisationseinheit der <strong>Telekom</strong> <strong>Austria</strong> <strong>Group</strong>,welche für die Planung, Koordination und Beschlussfassung im Bereich des aktiven Risikomanagements verantwortlich zeichnet.Die Analyse des strukturellen Liquiditätsrisikos wird bei Festsetzung des Working Capital und der Struktur des Finanzportfolios im Hinblickauf die Rückzahlungstermine (Risiko des Zusammenfallens und der Anhäufung von Fälligkeiten) durchgeführt. Durch optimaleStrukturierung der individuellen Anlagenfinanzierung wird ein ausgeglichener Zahlungsplan für das Gesamtportfolio erreicht, und dasZusammenfallen von Fälligkeiten wird für einzelne Geschäftsjahre verhindert.Überschüssige Liquidität wird ausschließlich in Instrumente mit Partnern und innerhalb von Grenzen, die vom Finanzvorstand und demRisikokomitee genehmigt worden sind, investiert. Alle langfristigen Instrumente und Derivate werden ausschließlich mit Partnern eingesetzt,die ein Investment Grade Rating von Standard & Poor’s oder ein entsprechendes Rating einer anderen weltweit anerkannten Ratingagenturvorweisen können. Liegt keine externe Beurteilung vor, wird ein internes Rating auf Basis quantitativer Kennzahlen durchgeführt.Das Liquiditätsrisiko, dessen Entstehen sowie die Zielsetzungen, Richtlinien und Abläufe zur laufenden Überwachung des Risikos und auchdie Methoden zur Bewertung des Liquiditätsrisikos blieben im Geschäftsjahr unverändert.FinanzierungsquellenDer Kapitalbedarf der Tochtergesellschaften wird von der <strong>Telekom</strong> <strong>Austria</strong> <strong>Group</strong> mittels eines zentralen Treasurys gesteuert. Das Treasury der<strong>Telekom</strong> <strong>Austria</strong> <strong>Group</strong> agiert als interner Finanzdienstleister, indem es mögliche Synergien bei der Finanzierung der Tochtergesellschaftenoptimal ausnutzt. Das vorrangige Ziel dabei ist die kostengünstige Sicherstellung von Liquidität durch Zusammenlegung (Pooling) derCashflows und das Clearing der Konzernkonten. Dadurch wird die Steuerung kurzfristiger Finanzinvestitionen und Kredite zu optimalenZinssätzen und mit minimalem Verwaltungsaufwand gewährleistet.Der operative Cashflow ist der wesentlichste Ausgangspunkt für die Sicherstellung der Liquidität der <strong>Telekom</strong> <strong>Austria</strong> <strong>Group</strong>. Die externenQuellen zur Finanzierung sind Anleihen, die an österreichischen und internationalen Kapitalmärkten notieren, und Bankenfinanzierungen.Für die zum Bilanzstichtag ausstehenden langfristigen Finanzverbindlichkeiten sowie eine Beschreibung der verschiedenen Gattungen dieserVerbindlichkeiten, mit Ausnahme der Leasingverbindlichkeit, siehe Anhangangabe (25).Sonstige FinanzierungsquellenUm die kurzfristigen Finanzierungsquellen zu erweitern, hat die <strong>Telekom</strong> <strong>Austria</strong> <strong>Group</strong> in 2007 ein „Multi-Currency Short Term and MediumTerm Treasury Notes“-Programm (in der Folge Multi-Currency-Notes genannt) mit einem maximalen Volumen von 300.000 EUR aufgelegt.Das Programm wurde auf unbestimmte Zeit abgeschlossen. Zum 31. Dezember <strong>2012</strong> und 2011 wurden keine Multi-Currency-Notes begebenund daher auch keine kurzfristigen Verbindlichkeiten erfasst.Im August <strong>2012</strong> hat die <strong>Telekom</strong> <strong>Austria</strong> <strong>Group</strong> einen Vertrag über eine revolvierende Verbriefung von Forderungen aus Lieferungen undLeistungen („Asset-Backed-Securitization-(ABS)-Programm“) mit einem Maximalvolumen von 225.000 EUR abgeschlossen. Zum 31. Dezember<strong>2012</strong> wurde kein Betrag gezogen, daher auch keine kurzfristigen Verbindlichkeiten erfasst. Betreffend die im Rahmen dieses Programmsverkauften Forderungen aus Lieferungen und Leistungen siehe Anhangangabe (9). Gemäß SIC 12.10 beherrscht die <strong>Telekom</strong> <strong>Austria</strong> <strong>Group</strong> dieSPE, da die Geschäftstätigkeit der SPE zum Vorteil der <strong>Telekom</strong> <strong>Austria</strong> <strong>Group</strong> entsprechend ihren besonderen Geschäftsbedürfnissen geführtwird. Bei wirtschaftlicher Betrachtung behält die <strong>Telekom</strong> <strong>Austria</strong> <strong>Group</strong> die Mehrheit der mit der SPE verbundenen Residual- oderEigentümerrisiken oder Vermögenswerte. Somit wird die SPE von der <strong>Telekom</strong> <strong>Austria</strong> <strong>Group</strong> konsolidiert. In <strong>2012</strong> wurden 0,6 EURBereitstellungsgebühren im Zinsaufwand erfasst.Zum 31. Dezember <strong>2012</strong> und 2011 hatte die <strong>Telekom</strong> <strong>Austria</strong> <strong>Group</strong> Kreditlinien (inklusive ABS) von insgesamt 1.060.000 EUR und1.013.000 EUR, welche nicht ausgenutzt waren. Diese Kreditlinien laufen zwischen August 2014 und Juli 2017 aus.126 alle Beträge in 1.000 EUR <strong>Telekom</strong> <strong>Austria</strong> <strong>Group</strong>
KonzernabschlussAusmaß des LiquiditätsrisikosAus der nachfolgenden Tabelle sind die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der originären finanziellenVerbindlichkeiten sowie der derivativen Finanzinstrumente mit positivem und negativem Zeitwert ersichtlich. Die variablen Zinszahlungenaus Finanzinstrumenten wurden unter Zugrundelegung der zuletzt vor dem 31. Dezember <strong>2012</strong> und 2011 gültigen Zinssätze ermittelt.Fremdwährungsbeträge wurden jeweils mit dem Stichtagskurs zum Bilanzstichtag umgerechnet (Einzahlungen werden negativ dargestellt).Zum 31. Dezember <strong>2012</strong>FinanzverbindlichkeitenVertraglicherCashflow6 Monate oderkürzer 6– 12 Monate 1– 2 Jahre 2– 5 Jahre Länger als 5 JahreAnleihen 3.385.034 99.227 787.500 99.063 1.499.245 900.000Bankverbindlichkeiten 1.164.187 19.482 205.085 162.753 464.146 312.720Verbindlichkeiten aus Lieferungen undLeistungen 567.754 563.083 3.968 164 266 273Leasingverbindlichkeiten 46 39 7 0 0 0Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 134.186 114.987 9.200 5.513 3.409 1.076Derivative Finanzverbindlichkeiten –SicherungsgeschäfteFix-gegen-variabel IRS – 10.984 2.426 – 13.410 0 0 0Variabel-gegen-fix IRS 68.211 0 – 708 10.805 26.677 31.437Zum 31. Dezember 2011FinanzverbindlichkeitenAnleihen 2.441.171 106.301 0 856.563 957.057 521.250Bankkredite 2.044.514 365.905 626.952 217.279 505.934 328.444Verbindlichkeiten aus Lieferungen undLeistungen 642.855 639.110 2.547 731 233 234Leasingverbindlichkeiten 779 375 270 90 31 13Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 200.354 142.335 6.070 45.517 5.004 1.428Derivative Finanzverbindlichkeiten –SicherungsgeschäfteFix-gegen-variabel IRS – 14.308 – 7.009 0 – 7.299 0 0Variabel-gegen-fix IRS 46.914 – 2.894 8.601 – 257 18.487 22.977DevisentermingeschäfteNennwert in EUR 8.682 8.682 0 0 0 0Nennwert in USD – 11.495 – 11.495 0 0 0 0Es wird nicht erwartet, dass die Cashflows der in der Fälligkeitsanalyse enthaltenen Finanzverbindlichkeiten wesentlich früher oder zuwesentlich anderen Beträgen anfallen könnten.MarktrisikenDas Marktrisiko ist das Risiko, dass sich Änderungen in den Marktpreisen, speziell Schwankungen von Fremdwährungskursen und Zinssätzen,auf den Ertrag der <strong>Telekom</strong> <strong>Austria</strong> <strong>Group</strong> oder auf den Wert der von der <strong>Telekom</strong> <strong>Austria</strong> <strong>Group</strong> gehaltenen Finanzinstrumente auswirken.Das Risikomanagement zielt auf die Steuerung und Kontrolle der Marktrisiken innerhalb zulässiger Parameter ab. Alle Finanztransaktionenwerden gemäß den Treasury-Richtlinien ausgeführt. Die <strong>Telekom</strong> <strong>Austria</strong> <strong>Group</strong> wendet für derivative Finanzinstrumente, welche zurRisikobegrenzung eingesetzt werden, grundsätzlich Hedge Accounting gemäß IAS 39 an.Als Grundlage für die Berechnung des Fair Values (mark-to-market) wurden die vertraglich vereinbarten zukünftigen Cashflows(Zahlungsströme) aus diesen Geschäften herangezogen. Um eine stichtagsbezogene Bewertung der bestehenden Finanzinstrumentedurchzuführen, wurde die jeweils anzuwendende Zinskurve herangezogen, um daraus die laufzeitkonformen Diskontsätze zu ermitteln.Die Marktrisiken, ihre Entstehung sowie die Zielsetzungen, Richtlinien und Abläufe zur laufenden Überwachung der Risiken (Zins- undFremdwährungsrisiko) und auch die Methoden zur Bewertung der Kreditrisiken blieben im Geschäftsjahr unverändert.Geschä<strong>ftsbericht</strong> <strong>2012</strong> alle Beträge in 1.000 EUR 127