Geschäftsmodell und MärkteRaues Marktumfeld.Differenziertes Ausschöpfenaller MarktPotenziale.Ausbau der Konvergenzstrategie in Österreich,Bulgarien und KroatienAufrüstung der NetzinfrastrukturForcierung der Mehrmarkenstrategiein reifen MärktenFortsetzung der Wachstumsstrategie inWeißrussland und dem Segment WeitereMärkteA1 – Segment ÖsterreichÖsterreich ist ein hoch entwickelter Informations-und-Kommunikationstechnologie-(IKT)-Markt, der von intensivemWettbewerb geprägt ist. A1 ist mit einemMarktanteil von 38,8% Marktführer in Österreich. Als einzigerintegrierter Anbieter des Landes profitiert A1 vomErfolg ihrer gebündelten Produktpakete, u.a. aus Festnetzund Mobilkommunikation, deren Anzahl im Berichtsjahrüber eine Million Pakete beträgt. In der Sprachtelefonieist der Markt jedoch von anhaltender Migrationvom Festnetz zur Mobilkommunikation geprägt – mehrals 85% aller Sprachminuten werden bereits in derMobilkommuni kation geführt. Dank innovativer Produktpaketeund des Erfolgs von A1 TV gelang es dennoch,die Anzahl der Festnetzanschlüsse während der letztenJahre zu stabilisieren.Im österreichischen Mobilfunkmarkt wurde <strong>2012</strong> dieÜbernahme des Mobilfunkbetreibers Orange durch Hutchison3G <strong>Austria</strong> genehmigt. Bereits im Februar <strong>2012</strong> hatdie <strong>Telekom</strong> <strong>Austria</strong> <strong>Group</strong> verlautbart, dass sie Frequenzen,Basisstationen sowie den Mobilfunkanbieter YESSS!<strong>Telekom</strong>munikation GmbH und bestimmte Immaterialgütervon Orange <strong>Austria</strong> zu einem Preis von bis zu390 Mio. EUR erwerben wird. Im Dezember <strong>2012</strong> erfolgtedie kartellrechtliche Genehmigung und Anfang Jänner2013 der Abschluss dieser Transaktion. Die <strong>Telekom</strong><strong>Austria</strong> <strong>Group</strong> baut mit dieser Akquisition die Kundenbasisund Übertragungsinfrastruktur von A1 deutlich aus.Per Jahresende <strong>2012</strong> zählte YESSS! rund 727.000 Kunden,wovon im Unterschied zur <strong>Telekom</strong> <strong>Austria</strong> Marke bobder Großteil auf das Prepaid-Geschäft entfällt. Bei einemMarktanteil von rund 5,7% erzielte YESSS! im Geschäftsjahr<strong>2012</strong> Umsatzerlöse in Höhe von rund 51,3 Mio. EUR.Mobiltel – Segment BulgarienIm Juli 2005 erwarb die <strong>Telekom</strong> <strong>Austria</strong> <strong>Group</strong> 100% derAnteile an Mobiltel, mit aktuell 46,9% Marktanteil derführende Mobilkommunikationsanbieter des Landes.2011 wurden zwei Glasfasernetzbetreiber übernommenund damit die Basis für eine Erweiterung des Portfoliosum konvergente Produkte geschaffen. Per Jahresende<strong>2012</strong> zählte das Unternehmen über 5,5 Millionen Kundenin der Mobilkommunikation (+1,3%) und ca. 156.400Festnetzanschlüsse (+21,5%). Aufgrund des hohen Wettbewerbsherrscht in Bulgarien intensiver Preisdruck. Dasmittelfristige Wachstumspotenzial lässt sich jedoch aneiner im westeuropäischen Vergleich niedrigen Internetquotevon aktuell rund 50% und den relativ geringendurchschnittlichen Monatserlösen je Mobilkommunikationskunde(<strong>2012</strong>: 5,9 EUR) bzw. je Festnetzanschluss(<strong>2012</strong>: 12,0 EUR) ablesen. Nachdem bereits <strong>2012</strong> ein Mitbewerberden Eigentümer wechselte, steht für 2013 dieÜbernahme des zweitgrößten MobilkommunikationsanbietersGlobul sowie der Markteintritt eines viertenMobilfunkanbieters an.Vipnet – Segment KroatienDie kroatische Tochtergesellschaft der <strong>Telekom</strong> <strong>Austria</strong><strong>Group</strong> nahm 1999 den Betrieb auf und zählte per Jahresende<strong>2012</strong> 1,9 Millionen Kunden in der Mobilkommunikation.Mit einem Marktanteil von 38,3% ist Vipnetder zweitgrößte Mobilfunkanbieter Kroatiens. Durchdie Übernahme des größten Kabelbetreibers des Landesim Jahr 2011 und dessen rasche Integration wurdeauch in diesem Markt die Voraussetzung für konvergenteProduktpakete nach dem Vorbild von A1 in Österreichgeschaffen. Im Berichtsjahr konnte Vipnet die Anzahl derFestnetzanschlüsse um 13,5% auf rund 163.000 steigern.Das Festnetzportfolio umfasst neben Telefonie auch Pay-TV und Internet-Services. Mit der vorhandenen Festnetzinfrastrukturwerden rund 18,0% aller kroatischenHaushalte erreicht. Der IKT-Markt in Kroatien ist vonhoher Wettbewerbsintensität und einer angespanntengesamtwirtschaftlichen Situation geprägt. Der EU-BeitrittKroatiens ist für die Jahresmitte 2013 geplant.velcom – Segment WeißrusslandDie <strong>Telekom</strong> <strong>Austria</strong> <strong>Group</strong> übernahm 2007 70% derAnteile an velcom und die restlichen Anteile im Oktober2010. Mit einem Marktanteil von 43,5% ist velcomder zweitgrößte Anbieter in Weißrussland, einem Marktder die Anbieter aufgrund der hohen Inflation und volatilerWährungsentwicklungen seit mehreren Jahren mitbesonderen Herausforderungen konfrontiert. Ausgehendvon einem niedrigen Niveau zeigt sich der IKT-Marktdennoch dynamisch und verzeichnete <strong>2012</strong> beispielsweiseeinen deutlichen Anstieg der Internetpenetration,der vor allem vom Boom der Smart phones getragen wird.Per Jahresende <strong>2012</strong> zählte velcom 4,8 Millionen Mobilkommunikationskunden,um 3,9% mehr als im Vorjahr.Der Anteil der Vertragskunden konnte <strong>2012</strong> auf 80,3%gesteigert werden. Die Anzahl der Kunden im mobilenBreitband inklusive Smartphones stieg um 77,3% auf über16<strong>Telekom</strong> <strong>Austria</strong> <strong>Group</strong>
Geschäftsmodell und MärkteWirtschaftswachstum (BIP)der <strong>Telekom</strong> <strong>Austria</strong> <strong>Group</strong> Märktein %4,54,34,1 4,03,40,9 1,1 1,61,01,51,02,52,32,0 2,01,02,0SlowenienÖsterreich Bulgarien Kroatien Weißrussland–0,4–0,5RepublikSerbienRepublikMazedonien–1,1<strong>2012</strong> 2013e 2017eQuelle: IMF Oktober <strong>2012</strong>–2,2803.300 Kunden. Neben der Durchsetzung von Preiserhöhungenzur Kompensation der negativen Inflations- undWährungseffekte konnte sich velcom im Berichtsjahrauch in den höherwertigen Kundenbereichen erfolgreichpositionieren.Weitere MärkteDie <strong>Telekom</strong> <strong>Austria</strong> <strong>Group</strong> erfasst im Segment WeitereMärkte die Aktivitäten in Slowenien, der Republik Serbien,der Republik Mazedonien und in Liechtenstein.In Slowenien ist die <strong>Telekom</strong> <strong>Austria</strong> <strong>Group</strong> seit 2001,dem Jahr der Übernahme von Si.mobil, aktiv. Mit einemMarktanteil von 30,3% ist Si.mobil der zweitgrößte Mobilkommunikationsanbieterdes Landes und konnte sichdank einer überzeugenden Preis- und Produktgestaltungwährend der vergangenen Jahre sehr erfolgreich positionieren.<strong>2012</strong> gelang Si.mobil eine Steigerung der Kundenanzahlum 3,6% auf rund 662.600. Dabei konnte sowohlder Anteil der Vertragskunden als auch die Kundenanzahlim mobilen Breitband deutlich erhöht werden.Nachdem die <strong>Telekom</strong> <strong>Austria</strong> <strong>Group</strong> im November 2006den Zuschlag für Mobilfunklizenzen in der Republik Serbienerhielt, startete Vip mobile sieben Monate späterals dritter Mobilfunkanbieter des Landes den operativenBetrieb. Seither konnten fast 1,9 Mio. Mobilkommunikationskundengewonnen werden – allein für <strong>2012</strong>beläuft sich die Steigerungsrate auf 13,2%. Der derzeitigeMarktanteil von Vip mobile beträgt 17,6%. Der serbischeIKT-Markt birgt hinsichtlich Nutzerverhalten undDurchschnittsumsätzen ein beachtliches Wachstumspotenzial.Die Herausforderung besteht dabei in einerweiteren Anhebung des Vertragskundenanteils und derEinführung hochwertiger Produkte. Nachdem beideMitbewerber <strong>2012</strong> die Modernisierung bzw. Aufrüstungihrer Netzinfrastruktur abgeschlossen haben, ist jedochauch in diesen Marktbereichen mit einer hohen Wettbewerbsintensitätzu rechnen.In der Republik Mazedonien erhielt die <strong>Telekom</strong><strong>Austria</strong> <strong>Group</strong> im Februar 2007 den Zuschlag für eineGSM-Lizenz. Im September 2007 nahm die TochtergesellschaftVip operator den Betrieb auf. Die Republik Mazedonienzählt rund 2,1 Mio. Einwohner, wovon fast jederDritte Kunde von Vip operator ist. Vip operator ist derzeitmit 27,3% Marktanteil der zweitgrößte Mobilfunkanbieterdes Landes. <strong>2012</strong> konnte die Anzahl der Mobilkommunikationskundenum 11,5% auf fast 632.000 gesteigertwerden. Das Wachstumspotenzial dieses Marktes istangesichts der zunehmenden Bedeutung von modernenKommunikationsanwendungen trotz der aktuellangespannten gesamtwirtschaftlichen Situation intakt.Mit dem kontinuierlichen Ausbau des Vertragskundenanteilsauf 41,8% per Jahresende <strong>2012</strong> und dem Aufbaueines leistungsstarken 3G-Netzes hat Vip operator wichtigeVoraussetzungen zur Ausschöpfung dieses Potenzialsgeschaffen.mobilkom liechtenstein zählte per Jahresende <strong>2012</strong> 6.160Kunden und hält damit einen Marktanteil von 15,9%.Detaillierte Angaben zur Segmentberichterstattungfinden sich im Konzernlagebericht auf den Seiten 58–66.Geschä<strong>ftsbericht</strong> <strong>2012</strong> 17