<strong>11</strong>8 Kurioses (unvollständige Aufzählung) – Schnellstes Schiff in der Gesamtwertung: „Aktien Power“ mit Skipper Hubert Mayer – Schnellste Skipperin: Stephanie Breitenstein, „Vienna Boat Show“ – Jüngster Skipper: Lukas Rupsch (22 Jahre), „Svibor“ – Der „Inschallah“ mit dem Skipper Klaus Czap ist es gelungen, vom Start in Katakolon weg bis ins Ziel auf Samos auf nur einem Bug zu segeln! Am Peloponnes unter Land geblieben, drehte der Wind so günstig, dass Wenden unnötig waren. – Zwei Zahnärzte auf der „Neilor“ unter Skipper Martin Schwerdtfeger konnten wohl auch in ihrem „Urlaub“ ihre Arbeit nicht vergessen. Im Sturm zog der eine dem anderen mit einer Kombizange einen schmerzenden Zahn! – Die Aufzählung muss aus einem einfachen Grund unvollständig bleiben: JEDES Schiff und JEDE Mannschaft haben auf dem Eckercup <strong>2007</strong> ihre eigene spannende und inter essante Geschichte erlebt. Stürmische Nacht Nach den stürmischen Deadline-Diskussionen in Katakolon mussten wir uns also auf eine stürmische zweite Regatta-Etappe vorbereiten. Auf die durch die gesamte Adria andauernde Flaute sollte heftiges Wetter unser Können und Durchhaltevermögen prüfen. Schon zwei Stunden nach dem Start ging es mit den Funksprüchen los, die in der ersten Nacht kein Ende nehmen sollten. Groß oder Genua gerissen, Prellungen, Schnittwunden, ganze Crews wegen Seekrankheit ausgefallen. Wassereinbrüche, Patenthalsen, Schoten in der Schraube oder um das Ruderblatt gewickelt. Die Wellen immer höher, der Wind immer stärker, der Psychothriller schlechthin. Irgendwann kam dann auch auf der „Carlana“ der Moment der Entscheidung: soll der einzige Schutzhafen in Pylos angelaufen werden oder fahren wir weiter in die finstere Nacht, in der bis zu <strong>11</strong> Windstärken warten? Unsesymbolzahl <strong>11</strong>. Der elfte Ecker-Cup und er war elf Mal dabei: Juraga Zarko von der Tankerkomerc gewann die Racer-Klasse. gen den Wind. Der ist aber an diesem Tag kaum vorhanden. Unsere Crew ist aufgeregt. Wir haben uns zwar vorher schon darauf geeinigt, unser schönes Schiff auf keinen Fall zu riskieren, 1000 Meilen sind schließlich lang und die Startplatzierung scheint nicht besonders wichtig. Trotzdem erfasst alle das Regattafieber. Der Start gelingt mit unserem Regattaprofi Tommy am Steuer und wir lassen sehr viele Yachten gleich am Anfang hinter uns. Die „Carlana“ verblüfft mit einer Traumfahrt - auch bei wenig Wind. Ich kann nur noch sagen: „Also wahrscheinlich werde ich meine eigene Hochzeit nicht so spannend finden.“ Die Männer grinsen wissend: „Die eigene Hochzeit ist spannender, weil du – im Gegensatz zur Regatta – nie erfährst, wie du abschneiden wirst…“ Je langsamer, desto besser Gut, ich weiß nicht sehr viel von Regatten. Aber das kommt mir dann doch seltsam vor: je langsamer wir sind (d.h. je weniger wir motoren), desto besser liegen wir im Rennen! Die erste Etappe von Zadar nach Katakolon auf dem Peloponnes wird von einem über der ganzen Adria ausgeprägten Hoch begleitet. Das heißt: es gibt keinen Wind. Nirgendwo. Jede Motorstunde gibt 3 Strafstunden – und damit beginnt die Rechnerei. Das Ergebnis? Solange wir mit 2,5 Knoten dahindümpeln sind wir schneller als mit 8 Knoten unter Motor. Und wir haben es dabei noch gut erwischt. Im Gegensatz zu den meisten Yachten, die an die italienische Küste fahren, um die dortige Strömung zu nützen, entscheiden wir, auch nach Vis an der Küste zu bleiben und hanteln uns weiter an Montenegro und Albanien vorbei in den Süden. Wie sich herausstellt die bessere Taktik, denn durch die hohen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht können wir nachts thermische ablandige Winde nützen, die uns unserem Ziel näher bringen. Und noch einen Vorteil haben wir: „Gut, dass wir mit einem Tankschiff fahren“, lehnt sich der Chef zufrieden im Heckkorb zurück und schmaucht bei einem herrlichen Sonnenuntergang eine Moods. Mit dem 900 Liter Dieseltank ist die Carlana klar im Vorteil, was uns Funksprüche von Kollegen vor Brindisi beweisen. Dort herrscht zu dieser Zeit Chaos, Schiffe werden abgeschleppt und ganze Crews mit Reservekanistern an Land ausgesetzt. Die wenigen Tankstellen machen wohl das Geschäft ihres Lebens. Stürmische Diskussionen Wie gesagt verstehe ich nicht sehr viel von Regatten, aber da gibt es noch etwas, was mir dann eher spanisch vorkommt. Ein Schiff, das NACH uns und schlimmer noch NACH der Deadline in den Hafen gefahren ist, steht VOR uns auf der Ergebnisliste! Stürmische Diskussionen, Streiks und Unterschriftenaktionen sowie strömender Regen machen den Aufenthalt in Katakolon zu einem eher unangenehmen. Die Stimmung im gesamten Hafen sinkt. Was ich erlebt habe beim Tanken kann man nur mit kriegsähnlichen Zuständen umschreiben. Unschöne Szenen haben sich da abgespielt. Es wurde aber schon so viel darüber geschrieben und diskutiert, dass ich hier nicht weiter darauf eingehen will. Nur eines sei gesagt: das Eckerteam und die Regattaleitung haben alles getan, um die Gemüter zu beruhigen. Und der aktuelle Wetterbericht hat dann auch dazu beigetragen, dass bald alle an etwas anderes dachten, denn es wurde Wind angesagt - sehr viel Wind.
egatta <strong>11</strong>9 geschafft. Zieleinlauf in den Hafen von Pythagoreon. Im Kommandoturm Regattaleiter Lazy Legenstein.