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OCEAN7 2007-11

In dieser Ausgabe: Wenn Senioren segeln - ein ungewöhnlicher Törn von der Karibik nach Mallorca! Außerdem eine Reportage von einer sehr stürmischen Regatta quer durch das herbstliche Mittelmeer.

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79<br />

Teil 2 Leasing & Kreditfinanzierung<br />

Ein Befragter aus der Schiffsleasingbranche<br />

erzählt: „Ein<br />

männlicher Kunde hat bei uns<br />

vor gut einem Jahr einen Leasingvertrag<br />

für eine 27 Fuß Motoryacht<br />

abgeschlossen. Nach circa zwei Wochen<br />

rief seine verärgerte Gattin an und<br />

meinte, wir sollten doch ihrem Mann<br />

nicht auch noch bei der Finanzierung<br />

seines Spielzeugs behilflich sein. Auch<br />

von Scheidung war die Rede. Nach<br />

einer wahrscheinlich wunderschönen<br />

Saison auf der Motoryacht haben sich<br />

die Wogen aber geglättet. Jetzt will das<br />

Ehepaar nämlich auf ein größeres Modell<br />

umsteigen.“ Fazit: „Auch wenn es<br />

die Männer nur ungern zugeben: bei<br />

solchen Anschaffungen haben meist die<br />

Frauen die Hosen an.“ Aber nicht nur<br />

die Ehefrauen sollten beim Yachtkauf<br />

unbedingt mit einberechnet werden!<br />

Es gilt, noch viele andere Dinge zu<br />

beachten und einzukalkulieren, denn<br />

eine Yacht ist und bleibt nun einmal ein<br />

Luxusgut.<br />

Art der Finanzierung<br />

Sein Traumschiff kann man sich<br />

grundsätzlich durch eine einfache<br />

Kreditlösung finanzieren oder aber<br />

durch geeignete Leasingmodelle.<br />

Pauschal kann man nicht sagen, welche<br />

der beiden Varianten nun die bessere<br />

wäre. Man sollte sich daher sehr<br />

genau beraten lassen, um eine Finanzierungsform<br />

zu finden, die auf die<br />

individuellen Bedürfnisse zugeschnitten<br />

ist. Leasing wird immer beliebter, vor<br />

allem das steuerbegünstigte Italian und<br />

das Französische Leasing. Einen Kredit<br />

nimmt man eher für die Restfinanzierung<br />

einer Yacht oder für die Finanzierung<br />

eines Gebrauchtbootes auf.<br />

Französisches Leasing<br />

Nach einem alten französischen Gesetz<br />

muss für ein Schiff, das dafür geeignet<br />

ist, die französische Küste zu<br />

verlassen, eine geringere Mehrwert-<br />

steuer (MWSt) auf die Leasingrate<br />

gezahlt werden. Früher musste man<br />

zum Nachweis mühsam ein Bordtagebuch<br />

führen. Nun hat man sich auf<br />

eine Pauschalierung geeinigt: auf die<br />

Leasingraten muss nur noch die Hälfte<br />

der französischen MWSt, nämlich<br />

9,8 %, gezahlt werden. Es genügt<br />

schon, wenn man erklären kann, dass<br />

man die EU-Gewässer verlassen hat,<br />

man muss gar nicht angeben, wie lange.<br />

Die Yacht muss allerdings technisch<br />

und vom Liegeplatz her in der<br />

Lage dazu sein! Zur Ausstattung sollte<br />

eine Rettungsinsel gehören. Zudem<br />

muss die Yacht eine CE-Zertifizierung<br />

A, B oder C (>6,50 m) aufweisen.<br />

Sitzt der Leasinggeber (wie z.B.<br />

CGMer) also in Frankreich, dann<br />

greift dieses begünstigende Steuerrecht.<br />

So zahlt man unter dem Strich<br />

weniger MWSt für alle Leasingraten<br />

zusammengenommen als für den<br />

Kauf der Yacht. Das Schiff ist von Anfang<br />

an voll EU-versteuert.<br />

Italian Leasing<br />

Bei Finanzierung über die Italian<br />

Leasing Variante, kommt der Leasingnehmer<br />

in den Genuss des verminderten<br />

MWSt-Ansatzes in Italien<br />

(wie z.B. von der Hypo Alpe Adria angeboten).<br />

Der Steuersatz beträgt zwischen<br />

6 und 18 %, es gilt: je größer<br />

das Schiff, desto höher der MWSt-<br />

Vorteil. In nahezu allen Fällen kommt<br />

damit auch eine Leasingfinanzierung<br />

in Italien günstiger als ein Barkauf.<br />

Außerhalb der EU<br />

Verlässt man die EU und wird z.B. zum<br />

Dauerlieger in Kroatien, dann wird<br />

normalerweise die Leasingrate entsprechend<br />

geändert. Für die im EU-<br />

Ausland verbrachte Zeit fallen nämlich<br />

kaum, teilweise sogar 0 % MWSt<br />

auf die Leasingraten an. Dazu reicht<br />

meist der Nachweis eines Jahresliegeplatzes<br />

außerhalb der EU und<br />

„ein schiff ist ein absolutes<br />

Luxusgut mit sehr<br />

hohen Folgekosten. es<br />

handelt sich daher nicht<br />

um eine klassische und<br />

selbstverständliche Finanzierung<br />

wie es z.B eine<br />

Wohnraumfinanzierung<br />

wäre. eine Yacht: das ist<br />

und bleibt ein Hobby.“<br />

Dr. christian Ohswald, raiffeisen Private Banking<br />

Leasing<br />

von Engl. „to lease” = „mieten, pachten”<br />

Ist eine Finanzierungsform, bei der das Leasinggut<br />

(Yacht) dem Leasingnehmer gegen Zahlung eines<br />

vereinbarten Leasingentgelts zur Nutzung überlassen<br />

wird. Ist der Leasinggeber ein Finanzinstitut, dann spricht<br />

man von „indirektem Leasing“, ist er Hersteller des Gutes,<br />

dann spricht man von „direktem Leasing“. Von der Miete<br />

unterscheidet sich Leasing durch die Tatsache, dass<br />

die Wartungs- und Instandsetzungsleistung sowie der<br />

Gewährleistungsanspruch auf den Leasingnehmer umgewälzt<br />

werden. Dies geschieht allerdings (beim Finanzierungsleasing)<br />

im Austausch gegen<br />

– die Abtretung der Kaufrechte seitens des Leasinggebers<br />

und<br />

– die Finanzierungsfunktion (Amortisation)<br />

Nach der Leasinglaufzeit verbleibt entweder ein Restwert,<br />

oder die Leasingrate und Anzahlung wird so berechnet,<br />

dass das Leasingobjekt mit der letzten Rate in das Eigentum<br />

des Leasingnehmers übergeht.

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