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OCEAN7 2007-11

In dieser Ausgabe: Wenn Senioren segeln - ein ungewöhnlicher Törn von der Karibik nach Mallorca! Außerdem eine Reportage von einer sehr stürmischen Regatta quer durch das herbstliche Mittelmeer.

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59<br />

SpezialiSt. Engelshaie (Squatinidae) sind Bodenhaie, die in<br />

größeren Tiefen leben. Durch ihre abgeflachte Körpergestalt erinnern<br />

sie an Rochen. Ebenso sind die Brustflossen stark verbreitert. Sie sind<br />

kleine Haie mit meist 100 bis 150 Zentimetern Länge. Ihre Nahrung<br />

besteht aus Weichtieren und Krebsen.<br />

„Knorpelfische sind eine<br />

artenreiche Gruppe. Sie<br />

umfassen die sogenannten<br />

Seekatzen und die modernen<br />

Haie und Rochen.“<br />

reinhard kikinger<br />

Die Namen, mit denen<br />

wir andere Geschöpfe<br />

bezeichnen,<br />

beziehen sich häufig<br />

auf deren Aussehen, Größe oder<br />

Verhalten. „Riesenmuscheln“ sind<br />

besonders groß, „Feuerquallen“ besonders<br />

giftig und „Drachenköpfe“<br />

sehen tatsächlich urtümlich aus. Was<br />

ist aber von einem „Teufelsrochen“ zu<br />

halten? Der Name „Engelshai“ schließlich<br />

scheint der Widerspruch in Person<br />

zu sein. Gelten doch vielen Menschen<br />

die Haie immer noch als Inbegriff des<br />

Gefährlichen und erscheinen dadurch<br />

inkompatibel mit den allseits beliebten<br />

himmlischen Wesen.<br />

Beim Umgang mit populärwissenschaftlichen<br />

Namen ist Vorsicht geboten.<br />

Auf keinen Fall sollte man aufgrund<br />

des Namens so etwas wie „Charaktereigenschaften“<br />

des entsprechenden<br />

Tieres assoziieren. Die Ursachen für<br />

die Namensgebung sind meist viel banaler.<br />

Im vorliegenden Beispiel kommt<br />

der „Teufelsrochen“ zu dieser zweifelhaften<br />

Bezeichnung, weil er zwei Kopfflossen<br />

hat, die bei bestimmter Haltung<br />

wie Hörner aussehen. „Teufelsrochen“<br />

sind die Mantas und Mobulas, die im<br />

Gegensatz zu ihrem martialischen Namen<br />

harmlose Planktonfresser sind. Die<br />

„Engelshaie“ sind bodenlebende Haie<br />

mit stark vergrößerten Brustflossen, die<br />

entfernt an die Flügel eines Engels erinnern<br />

können. Das Merkmal, das<br />

„Engelshai“ und „Teufelsrochen“<br />

tatsächlich verbindet, ist nicht<br />

ihr „gutes“ oder „schlechtes“ Verhalten<br />

uns gegenüber, sondern ihre gemeinsame<br />

biologische Herkunft - beide<br />

gehören zu der interessanten Gruppe<br />

der Knorpelfische.<br />

Was ist ein Knorpelfisch?<br />

Die bekanntesten Vertreter der Knorpelfische<br />

sind die Haie und Rochen. Im<br />

Gegensatz zu den Knochenfischen, die<br />

wie der Name sagt ein verknöchertes<br />

Skelett haben, besitzen die Knorpelfische<br />

ein Skelett, das aus Knorpeln besteht.<br />

In diese wird Kalk eingelagert, sodass<br />

ebenfalls hohe Festigkeit entsteht.<br />

Sie haben meist fünf (selten sechs oder<br />

sieben) Kiemenspalten, die frei sichtbar<br />

sind, da ein Kiemendeckel nicht<br />

entwickelt ist. Sie besitzen auch andere<br />

Schuppen als die Knochenfische.<br />

Die zahnartigen Placoidschuppen<br />

der Haie und Rochen verleihen ihrer<br />

Haut eine rauhe und widerstandsfähige<br />

Oberfläche.<br />

Knorpelfische haben keine<br />

Schwimmblase. Stattdessen<br />

sorgt eine große ölhaltige Leber<br />

für Auftrieb, der bei Hochseearten<br />

durch tragflächenartige Brustflossen<br />

zusätzlich unterstützt wird. Spezielle<br />

elektrische Sinnesorgane ermöglichen<br />

Haien auch Beute zu finden, die im<br />

Sand vergraben ist oder sich in lichtlosen<br />

Tiefen des Ozeans aufhält. Haie<br />

und Rochen sind aus allen Meeren<br />

bekannt, einige wenige Arten dringen<br />

auch in Flüsse vor. Die meisten Rochenarten<br />

leben benthisch (am Meeresgrund)<br />

auf sandigen und schlammigen<br />

Böden. Etliche Rochenarten besitzen<br />

an ihrem Schwanz einen oder mehrere<br />

Giftstachel, die zur Verteidigung eingesetzt<br />

werden. Die großen, planktonfressenden<br />

Rochen wie die Mantas sind<br />

hervorragende Schwimmer und auch<br />

in der Hochsee anzutreffen.<br />

Das offene Meer ist auch der Lebensraum<br />

der Hochseehaie. Dazu zählen<br />

für den Menschen potenziell gefährliche<br />

Haiarten, mit denen Taucher und<br />

Schwimmer aber kaum je in Kontakt<br />

kommen (außer man sucht ihn). Die<br />

Mehrzahl der Riffhaie und kleine bodenlebende<br />

Haie sind für uns ungefährlich,<br />

solange man sie nicht provoziert.<br />

Systematik der Knorpelfische<br />

Innerhalb der Wirbeltiere (Vertebrata)<br />

sind die Knorpelfische

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