Soziale Integration und ethnische Schichtung - Schader-Stiftung

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

42 ethnischen Kolonien in europäischen Städten sind von solchen Zuständen weit entfernt. Sie sind allenfalls mit den Quartieren der europäischen Einwanderung in die USA zu vergleichen. Das amerikanische Schwarzenghetto ist ein Ort, in dem beinahe jeder Bewohner ein Afroamerikaner ist. Die ethnischen Wohnquartiere der Europäer dagegen waren stets multi-ethnisch wie auch in Deutschland die Stadtgebiete mit einer hohen Konzentration von Nichtdeutschen multi-ethnische Quartiere sind.
5. Die Problematik der Bewertung 43 Verglichen mit den Vereinigten Staaten aber auch mit Staaten kolonialer Vergangenheit wie England, Frankreich und Holland, ist ethnische Segregation in Deutschland gering. Dies ist auch zurückzuführen auf eine Stadt- und Wohnungspolitik in der BRD, die sich das Ziel gesetzt hat, soziale Segregation, also die Absonderung der sozialen Schichten, definiert nach Einkommen, Stellung im Beruf und Bildung, zu vermindern. Die dafür angeführten sozialpolitischen Argumente werden heute im Hinblick auf die Segregation von Ausländern um Argumente kultureller Integration ergänzt. Man stellt sich eine sozial gerechte und kulturell integrierte städtische Gesellschaft so vor, daß Jung und Alt, Arm und Reich, Deutsch und Nichtdeutsch gleichmäßig über den Raum verteilt sind. Hinsichtlich der Bedeutung und der Wirkung von sozialräumlichen Mustern für die soziale Integration gibt es allerdings keinen Konsens – weder in der Politik noch in der Wissenschaft. Häufig wird bezüglich der Zuwanderer mit den gleichen Argumenten für und zugleich gegen die Segregation argumentiert. Diese Paradoxie wollen wir im folgenden darstellen und auflösen. 5.1 Argumente gegen Segregation Gegen Segregation und für ‚soziale Mischung‘, d.h. eine gleichmäßige Verteilung aller sozialen Gruppen über das gesamte Stadtgebiet, werden eine Fülle von Argumenten vorgetragen: 5.1.1 Ökonomische Nachteile • In Gebieten mit einer hohen Konzentration von Armen und Ausländern ist das privatwirtschaftliche Angebot an Gütern und Dienstleistungen schlechter, weil die Kaufkraft niedrig ist. Das senkt die Attraktivität eines Quartiers für andere soziale Schichten und befördert eine selektive Abwanderung. • Sozial gemischte Quartiere sind regenerationsfähiger, weil ihre Bewohner bei beruflichem Aufstieg keinen unmittelbaren Anlaß sehen, wegzuziehen. Das wiederum motiviert Hauseigentümer zu kontinuierlicher Instandhaltung und Modernisierung, denn sie sind an einer Stabilität der Mieterschaft interessiert. Mit der Konzentration von Armen und Ausländern sinkt die Attraktivität eines Wohngebiets für zahlungskräftige deutsche Haushalte, was zu einem Rückgang der Boden- und Mietpreise führt. Darauf können Hauseigentümer mit Desinvestition reagieren, was eine weitere Abwertung des Quartiers und weitere selektive Mobilität zur Folge hat. Dieser marktgesteuerte Prozeß ist irreversibel, wenn der Staat nicht interveniert. Dieser Prozeß ist von der Chicagoer Schule als Invasions- und Sukzessionszyklus untersucht worden. • Eine Dominanz von armen Haushalten bzw. eine auf niedrigem Niveau nivellierte Einkommensstruktur schränkt die Möglichkeiten informeller Beschäftigung in
Seite 1 und 2: Soziale Integration und ethnische S
Seite 3 und 4: 3 3. Segregation...................
Seite 5 und 6: 1. Segregation und die Integration
Seite 7 und 8: 7 Kommunikation ausgeblendet bleibt
Seite 9 und 10: sekundär. Ansonsten kann er anonym
Seite 11 und 12: 11 Die sozialen Beziehungen innerha
Seite 13 und 14: 13 Ob unter diesen Bedingungen das
Seite 15 und 16: 15 2. Die Wohnbedingungen von Ausl
Seite 17 und 18: 17 Schritt über das erreichte Nive
Seite 19 und 20: 19 daher im Durchschnitt weniger al
Seite 21 und 22: 21 Unterschiede in der Wohnqualitä
Seite 23 und 24: 23 dieser Quote ist mit dem wachsen
Seite 25 und 26: 2.3.2.1 Regionale Wohnungsmärkte 2
Seite 27 und 28: 27 Block oder einem Quartier nicht
Seite 29 und 30: 29 Segregation ist die Projektion d
Seite 31 und 32: 1. Wie kommt eine räumlich ungleic
Seite 33 und 34: 33 und Stadtpolitik, aber auch sozi
Seite 35 und 36: erzwungen sind, heißt dies nicht,
Seite 37 und 38: Ausländer wohnen also an Standorte
Seite 39 und 40: Gruppe der Migranten: 39 4.3 Wie en
Seite 41: 4.4 Amerikanische Zustände? 41 Fü
Seite 45 und 46: 5.1.4 Die Kontakthypothese 45 Die K
Seite 47 und 48: 47 Verhandlungspartner für die Reg
Seite 49 und 50: 49 6. Zur Kritik der Segregationsdi
Seite 51 und 52: 51 - daß tiefsitzende und ambivale
Seite 53 und 54: 53 Daß man eine ausgeprägte Segre
Seite 55 und 56: 55 depravierte Deutsche, die in soz
Seite 57 und 58: Mittelstand. Letztere wollen sich s
Seite 59 und 60: 6.5.2) - Bilden sich in den Großsi
Seite 61 und 62: 61 Niedergang des Stadtteils. Dies
Seite 63 und 64: 63 Stigmatisierungsprozeß ein, der
Seite 65 und 66: 65 Standortoptionen deutlich vergr
Seite 67 und 68: 67 Wohnen zu verstehen sei, sind f
Seite 69 und 70: 69 während die Polen in eine expan
Seite 71 und 72: 71 7. Die ethnische Kolonie - Resso
Seite 73 und 74: 73 (Portes/Sensenbrenner 1993). Eth
Seite 75 und 76: 75 Schema I: Typen von segregierten
Seite 77 und 78: 77 staatliche Steuerung, die eine e
Seite 79 und 80: 79 hat sich über mehrere Generatio
Seite 81 und 82: 81 Es ist - wie Umfragen gezeigt ha
Seite 83 und 84: 83 müssen Migranten Gegenleistunge
Seite 85 und 86: 85 Die Schulen sind für die Aufgab
Seite 87 und 88: gebildeten zweiten Generation zurü
Seite 89 und 90: 89 Spielräume der Migranten eineng
Seite 91 und 92: Literatur 91 Akkaya, Kadri 2000: Zu
Seite 93 und 94:
93 Böltken, Ferdinand 1999: Sozial
Seite 95 und 96:
95 Friedrichs, Jürgen 1977: Stadta
Seite 97 und 98:
97 Heitmeyer, Wilhelm; Anhut, Reimu
Seite 99 und 100:
99 Logan, John R., Richard D. Alba
Seite 101 und 102:
101 Schulte, Axel 2000: Zwischen An
Seite 103 und 104:
103 Vorarbeiten der Autoren, die in
Alle anzeigen

Soziale Integration und ethnische Schichtung - Schader-Stiftung

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?