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Chronik 2018

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1 DGVS Archiv: Protokoll Vorstandssitzung,<br />

8.2.1979.<br />

2 Vgl. DGVS Archiv: Vorstandssitzung,<br />

21.9.1988.<br />

3 DGVS Archiv: Protokoll Vorstandssitzung,<br />

8.2.1979.<br />

4 DGVS Archiv: Beiratssitzung,<br />

30.9.1977, 31. Tagung in Lübeck.<br />

5 DGVS Archiv: Vorstandssitzung,<br />

12.4.1988.<br />

Entwicklungen. Von den 1970ern<br />

bis zum Gastro-Haus<br />

Kapitel 6<br />

Die zweite Phase der Professionalisierung<br />

Die DGVS wuchs im Laufe der Jahre immer weiter und erreichte 1987 die Schwelle<br />

von 1.000 Mitgliedern. Meinhard Classen hatte als Schriftführer der DGVS bis zum<br />

Ende seiner Amtszeit 1985 wichtige Entscheidungen getroffen und Weichenstellungen<br />

vollzogen. Sein Nachfolger wurde Wolfgang F. Caspary aus Frankfurt.<br />

Die Amtszeit Casparys (1985 – 1991) markierte die zweite Phase der Professionalisierung<br />

der DGVS. Die Themen und notwendigen Änderungen, die bereits unter<br />

Classen diskutiert worden waren, mussten in die Realität umgesetzt werden.<br />

Gleichzeitig ergaben sich, etwa durch die deutsche Wiedervereinigung und die<br />

damit einhergehende Zunahme der Mitgliederzahlen, neue organisatorische Herausforderungen.<br />

Während der Wandel vom Tagungsverein zur wissenschaftlichen<br />

Fachgesellschaft seit Mitte der 1970er Jahre relativ langsam mit einigen wenigen<br />

Gremien begonnen hatte – die wichtigsten waren das Thannhauser-Komitee,<br />

das Programmkomitee und das Weiterbildungskomitee – folgte nun die Ausdifferenzierung<br />

der internen Organisationsstrukturen sowie der unterschiedlichen<br />

Arbeitsgruppen und der Arbeitsgemeinschaften während der Tagungen.<br />

Berufspolitische Konflikte<br />

Ein deutlicher Hinweis auf den Wandel des Selbstverständnisses der DGVS Ende<br />

der 1970er und Anfang der 1980er Jahre war die wachsende Bedeutung der Berufsfragen.<br />

Ursprünglich war hierfür das Weiterbildungskomitee zuständig, das 1979<br />

in Komitee für Berufsfragen1 und wenig später in Kommission für Berufsfragen2<br />

umbenannt wurde. Es wurde nach Vorschlägen aus dem Beirat erweitert.3<br />

Zentrales Thema in der Weiterbildungsfrage war die Auseinandersetzung<br />

der Gesellschaft mit der Bundesärztekammer über die Statuten zur medizinischen<br />

Ausbildung zum Internisten und zur Weiterbildung zum Gastroenterologen. Hierfür<br />

hatte das Weiterbildungskomitee bereits 1976 unter der Leitung von Hans-<br />

Adolf Kühn Richtlinien für den Inhalt der Weiterbildung auf dem Teilgebiet Gastroenterologie<br />

für die Verhandlungen mit der Bundesärztekammer erstellt.4 Seit Anfang<br />

der 1980er Jahre favorisierte die Ärztekammer eine Vereinbarung, die einem Kandidaten<br />

eine hohe Anzahl an Endoskopie- und Koloskopie-Untersuchungen vorschrieb,<br />

um den Facharzttitel »Internist« führen zu dürfen. Die DGVS lehnte gemeinsam<br />

mit der DGIM die Neuregelung ab, denn kaum eine Klinik hätte diese<br />

Zahl in sechs oder sieben internistischen Weiterbildungsjahren vermitteln können.5<br />

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