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Chronik 2018

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Die Weiterentwicklung der gastroenterologischen Wissenschaft<br />

Die ersten Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg waren durch den Wiederaufbau<br />

der Kliniken, die Förderung der Grundlagenforschung, die Entwicklung neuer<br />

Methoden und Technologien und den wieder erweckten Dialog mit Wissenschaftlern<br />

aus anderen Ländern gekennzeichnet. Es wurden mehrere Sonderforschungsbereiche<br />

und Forschergruppen neu etabliert und innerhalb der gastroenterologischen<br />

Abteilungen entwickelten sich eigene Forschungsschwerpunkte.<br />

Gleichzeitig stellten sich Fragen nach der Kooperation zwischen Grundlagenforschern<br />

und klinischen Wissenschaftlern, nach der Vereinbarkeit von hochrangiger<br />

Forschung und gleichzeitiger Krankenversorgung, nach der Institutionalisierung<br />

und Würdigung klinischer Forschung überhaupt sowie nach gezielter<br />

Forschungsförderung. Forschungsdurchbrüche oder Pionierleistungen blieben in<br />

der westdeutschen Gastroenterologie allerdings aus. Junge Wissenschaftler<br />

wechselten zu Forschungsaufenthalten vorübergehend vor allem in die USA und<br />

nach England; nach ihrer Rückkehr bedurfte es der nachhaltigen Fortführung und<br />

Weiterentwicklung ihrer Projekte, die über Drittmittel zu finanzieren waren.<br />

Die Schwerpunkte der Forschung lassen sich in den Tagungsprogrammen<br />

der DGVS seit 1950 ablesen. Das Spektrum der Themen nahm rasch zu, die Ergebnisse<br />

der Grundlagenforschung spielten eine zunehmende Rolle, neue Untersuchungsmethoden<br />

führten mit einer eigenen Dynamik zu einem neuen Verständnis<br />

pathophysiologischer Abläufe, zu einem neuen Krankheitsverständnis und<br />

zur Neudefinition mancher Krankheitsbegriffe. Mit einer Vielzahl von Einzelthemen<br />

wurden die Tagungen der DGVS parallel dazu inhaltlich umfangreicher.<br />

47 Schnalke Th. Norbert Henning<br />

und die Entwicklung der modernen<br />

Gastroskopie. In: Meilensteine<br />

der Endosokpie. (Schriften<br />

der Internationalen Nitze-Leiter<br />

Forschungsgesellschaft, Band 2.)<br />

Wien.2000; 273 – 288.<br />

48 Henning, N. Eine neue Apparatur<br />

zur endoskopischen Photographie<br />

der Magenschleimhaut. Arch<br />

Verdauungskr 1931; 49: 28 – 33.<br />

49 Henning N. Erfahrungen<br />

mit dem flexiblen Gastroskop<br />

nach Wolf-Schindler. Münch<br />

Med Wochenschr 1932; 79:<br />

1269 – 1270.<br />

50 Ebd.; 1270.<br />

51 Henning N, Schatzki R. Gastroskopisches<br />

und röntgenologisches<br />

Bild der Gastritis ulcerosa.<br />

Fortschr Geb Röntgenstr 1933; 48:<br />

177 – 185.<br />

52 Schatzki SC. Richard Schatzki,<br />

M.D., A Biography. Am J Roentgenol<br />

1988; 150: 508 – 509.<br />

53 Henning N. Die Entzündung<br />

des Magens. Leipzig 1934.<br />

54 Ebd.; V (Vorwort).<br />

Verstetigung und Wachstum der Gesellschaft<br />

ab den 1970er Jahren<br />

Abgesehen von der Facharztdebatte war die DGVS in den ersten Nachkriegsjahrzehnten<br />

in erster Linie eine wissenschaftliche Tagungsgesellschaft. Seit Mitte der<br />

1950er Jahre bewegten sich die Mitgliederzahlen der Gesellschaft etwa um 370.<br />

Der alltägliche Verwaltungsbetrieb konnte im Ehrenamt bewältigt werden, weswegen<br />

Meinhard Classen, ab 1974 Nachfolger von Ulrich Ritter und Gustav Adolf<br />

Martini im Amt des Ständigen Schriftführers der DGVS, noch seine Halbtagssekretärin<br />

mit der Verwaltung der DGVS beauftragte. Mit der Amtszeit Classens begann<br />

jedoch das ständige Wachstum der Gesellschaft. So wurden erstmals mehr als 400<br />

◀ Vom 28. bis zum 30. September<br />

– traditionell im Herbst – fand im<br />

Jahr 1950 die erste DGVS-Jahrestagung<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

statt. Sie wurde in Bad Kissingen<br />

abgehalten. Noch war es eine<br />

gemeinsame Tagung der Gastroenterologen<br />

aus Ost- und Westdeutschland.<br />

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