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Chronik 2018

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51 Gerhardt Katsch. In: Ewert R,<br />

Ewert G, Lerch MM. Geschichte<br />

der Inneren Medizin an der<br />

Universität Greifswald. 2. bearbeitete<br />

Aufl. Greifswald 2009;<br />

87 – 107. Vgl. auch Alvermann D,<br />

Garbe I, Herling M, Hg. Gerhardt<br />

Katsch. Greifswalder Tagebuch<br />

1946 – 1947. Kiel 2007; 29 – 49.<br />

52 Ewert G, Ewert R. Gerhardt<br />

Katsch. Tagebuchaufzeichnungen<br />

1914 und 1949, Biographische<br />

Skizzen. Greifswald 2008; 22.<br />

53 Katsch G. Garzer Thesen, Zur<br />

Ernährungsführung der Zuckerkranken.<br />

Klin. Wochenschr 1937;<br />

16: 399 – 403.<br />

54 Alle Angaben nach Alvermann<br />

D, Garbe I, Herling M, Hg. Gerhardt<br />

Katsch; 37 – 39.<br />

55 Ebd.; 36 / 37.<br />

56 BArch-MA RH 12 – 23 / 247 und<br />

RH 12 – 23 / 70.<br />

57 BArch-MA RH 12 – 23 / 256.<br />

(Schreiben G. Katsch an K. Gutzeit,<br />

den Beratenden Internisten<br />

bei der Heeressanitätsinspektion<br />

in Berlin vom 26. März 1940).<br />

58 BArch-MA RH 12 – 23 / 286 und<br />

RH 12 – 23 / 221 und 1837.<br />

59 Alvermann D, Garbe I, Herling<br />

M; 42 / 43.<br />

60 Garbe I. Die Staatsmacht und<br />

das Recht der Gnade. Zeitgeschichte<br />

regional, Mitteilungen<br />

aus Mecklenburg-Vorpommern<br />

2003; 7 (2): 56 – 62.<br />

damalige Vorstand sah es nicht als Aufgabe der DGVS an, die Mitglieder der Gesellschaft<br />

für Gastroenterologie der DDR auf ihre Vergangenheit hin zu überprüfen.34<br />

Die Funktion eines »Richters« könne und dürfe die DGVS nicht übernehmen, so<br />

die Überzeugung des Tagungspräsidenten Harald Goebell im Jahr 1990.35 Allerdings<br />

ergaben sich Diskussionen um mögliche individuelle politische Verwicklungen<br />

in den SED-Staat oder auch über eine zu groß Nähe zur Staatspartei. Zu<br />

gleicher Zeit wurden an den Universitäten »Ehren-« und »Rehabilitierungskommissionen«<br />

ins Leben gerufen, die darüber entschieden, ob Mitarbeiter aus politischen<br />

Gründen ihren Arbeitsplatz räumen mussten, wobei die SED-Parteimitgliedschaft<br />

ein entscheidendes Kriterium war. Inwieweit dieses Kriterium<br />

sinnvoll und ausreichend war, bleibt zu diskutieren. Trotz allem Misstrauen muss<br />

erwähnt werden, dass es keinen systematischen Missbrauch von Patienten in der<br />

DDR gegeben hat; vielmehr hat sich die große Mehrheit der Mediziner trotz aller<br />

Ressourcenknappheit für bestmögliche Problemlösungen eingesetzt. Die tagesaktuelle<br />

Diskussion darüber, inwieweit klinische Arzneimittelprüfungen in der DDR,<br />

die im Auftrag westlicher Pharmaunternehmen durchgeführt wurden, den damaligen<br />

oder heutigen ethischen Standards entsprachen und in welchem Umfang sie<br />

die Gastroenterologie betrafen, ist noch nicht abgeschlossen.<br />

Als rund 300 Kollegen aus der DDR 1990 zum Kongress nach Essen eingeladen<br />

wurden, fanden Rundtischgespräche bezüglich der Zukunft der Gesellschaften<br />

statt. Da unter den Gesprächspartnern aus der DDR SED-Funktionäre, gar<br />

MfS-Mitarbeiter vermutet wurden, kam es zum Eklat: Eine Gruppe aus der DDR in<br />

den Westen geflohener Gastroenterologen protestierte öffentlich und drohte mit<br />

dem Austritt aus der DGVS.36 Diese Drohung wurde allerdings nicht in die Tat umgesetzt,<br />

da die »so belasteten dem Kongress [in der Mehrzahl] fernblieben und<br />

anschließend auch keinerlei Funktionen in der DGVS ausübten.«37 Von Seiten der<br />

Vorstände der ehemaligen Gesellschaft der DDR konnte diese Reaktion nicht<br />

nachvollzogen werden, sondern wurde vielmehr als eine Kampagne gegen einzelne<br />

Funktionäre der ehemaligen Gesellschaft für Gastroenterologie der DDR verstanden.38<br />

Heute, 23 Jahre nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Gesellschaften<br />

für Gastroenterologie, ist diese Episode nahezu vergessen. Die Integration<br />

der Gastroenterologen aus der früheren DDR unter dem Dach der DGVS verlief<br />

seit 1990 erfolgreich.<br />

Kapitel 5<br />

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