Chronik 2018
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schaftliche Situation im Krankenhaus für Gastroenterologen erträglicher wird<br />
und das Berufsbild »Gastroenterologe« in der Öffentlichkeit einen höheren Stellenwert<br />
gewinnt.<br />
Einheit und Vielfalt in der Gastroenterologie<br />
So wie vor 100 Jahren die deutsche Innere Medizin sich schwer tat, die Eigenständigkeit<br />
ihrer Subspezialisierungen zu akzeptieren, so steht heute die Gastroenterologie<br />
im Spannungsfeld einer weiteren Subspezialisierung. Bisher ist es der<br />
DGVS gelungen, Hepatologen, Experten für chronisch entzündliche Darmerkrankungen,<br />
Pankreas-Ärzte, Motilitäts-Spezialisten, Endoskopiker und andere unter<br />
einem Dach zu vereinen. Dies ist nicht selbstverständlich und es ist dem großen<br />
Engagement vieler Mitglieder der DGVS geschuldet, dass die gemeinsame Schlagkraft<br />
und die gemeinsame Weiterbildungsordnung in der Gastroenterologie nicht<br />
angezweifelt werden.<br />
Es ist von elementarer Bedeutung, dass alle Teilbereiche und Interessensgebiete<br />
angemessene Berücksichtigung, sowohl in den wissenschaftlichen Aktivitäten<br />
der DGVS als auch in ihren Fortbildungsveranstaltungen, finden. Der DGVS<br />
kommt in diesem Zusammenhang eine hohe integrative Rolle für Gastroenterologen<br />
aller Spezialisierungen zu. Es gibt durchaus Beispiele von Ländern, in denen<br />
Gastroenterologie und Hepatologie oder Gastroenterologie und Gastroenterologische<br />
Onkologie bereits völlig getrennte Wege gehen. Die in Deutschland erzielte<br />
Einheit des Faches sollte wegen der daraus resultierenden Stärke der Gemeinschaft<br />
unbedingt erhalten bleiben.<br />
Ähnliches gilt für die unterschiedlichen Bereiche, in denen Gastroenterologen<br />
tätig sind. Diese reichen von Maximalversorgern und Universitätsklinika<br />
über Krankenhäuser der Grund- und Regelversorgung bis zu einer Zahl von über<br />
1.000 ambulant tätigen Gastroenterologen in der Niederlassung. Die DGVS hat es<br />
nicht immer verstanden, diese Gruppen gleichermaßen in ihre Aktivitäten einzubeziehen.<br />
Wenn aber die deutsche Gesundheitslandschaft durch Gastroenterologen<br />
mitgestaltet und Einfluss auf Weiterbildung, Leistungserstattung und Arbeitsbedingungen<br />
im ambulanten und stationären Bereich genommen werden<br />
soll, kann die Gastroenterologie dies nur mit einer Stimme tun. Dies gelingt allein,<br />
wenn die Interessen aller Beteiligten angemessen berücksichtigt werden und das<br />
Engagement von Kollegen aus allen Bereichen einbezogen und respektiert wird.<br />
Es ist zu hoffen, dass DGVS und BVGD im Schulterschluss eine bessere Integration<br />
aller Kollegen erreichen können und die deutsche Gastroenterologie in Zukunft<br />
mit nur noch einer Stimme spricht. Es wird die Aufgabe der DGVS sein, die Kräfte<br />
zu bündeln, um unserem Fach noch mehr Attraktivität zu verleihen.<br />
Möge die Zukunft der DGVS vom gleichen Enthusiasmus ihrer Mitglieder getragen<br />
sein, der schon die letzten 100 Jahre unsere Fachgesellschaft geprägt hat.<br />
Kapitel 8<br />
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