Chronik 2018
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allmählich. Auch die DGVS war Anfang der 1960er Jahre eine vergleichsweise kleine<br />
Fachgesellschaft mit 371 Mitgliedern (1961). Nach den vielversprechenden Anfängen<br />
der Disziplin zu Beginn des 20. Jahrhunderts erhielten in Deutschland erst<br />
seit Ende der 1960er Jahre zunehmend Lehrstühle für Innere Medizin einen eindeutig<br />
gastroenterologischen / hepatologischen oder endoskopischen Schwerpunkt.<br />
In der Hamburger Medizinischen Universitätsklinik folgte auf Hans Heinrich<br />
Berg Heinrich Bartelheimer, der sich mit Pankreaserkrankungen befasste.<br />
Den Lehrstuhl für Innere Medizin in Marburg besetzte mit Gustav Adolf Martini<br />
ein ausgewiesener Gastroenterologe und international bekannter Hepatologe,<br />
dessen Schüler in den 1970er Jahren wiederum eigenständige Universitätskliniken<br />
für Gastroenterologie / Hepatologie übernahmen: so etwa Wolfgang Dölle in<br />
Tübingen, Georg Strohmeyer in Düsseldorf, Ernst-Otto Riecken in Berlin und Harald<br />
Goebell in Essen. Daneben bestanden gastroenterologisch und hepatologisch<br />
ausgerichtete medizinische Universitätskliniken in Freiburg (Wolfgang Gerok),<br />
Göttingen (Werner Creutzfeldt), Frankfurt (Werner Siede), Würzburg (Hans Adolf<br />
Kühn), Lübeck (Ulrich Ritter), Hannover (Friedrich Werner Schmidt) und in Mainz<br />
(Karl-Hermann Meyer zum Büschenfelde). Norbert Henning hatte sich entsprechend<br />
seinem Forschungsgebiet in Erlangen der Weiterentwicklung der Endoskopie<br />
gewidmet. An den großen Städtischen Kliniken in Kassel (Heinz Kalk) und<br />
Stuttgart-Bad Canstatt (Klaus Heinkel und Ludwig Demling) waren weitere Zentren<br />
entstanden, in denen die Weiterentwicklung der Endoskopie einen Schwerpunkt<br />
bildete.<br />
31 Berg HH. Röntgenuntersuchungen<br />
am Innenrelief des Verdauungskanals.<br />
Leipzig 1930. Hier:<br />
Kap. VIII. Kritik und Bewertung<br />
der Befunde am Innenrelief und<br />
Kap. IX Ausblick und Schluß,<br />
179 – 187.<br />
32 Van den Bussche. Medizinische<br />
Wissenschaft im »Dritten<br />
Reich«; 165.<br />
33 Massarrat S. Konjetzny, A German<br />
surgeon of the past century<br />
and his pioneering hypothesis of<br />
a bacterial Aetiology for gastritis,<br />
peptic ulcer and gastric cancer. Z<br />
Gastroenterol 2005; 43: 411 – 413.<br />
34 Prévôt R. In memoriam Hans<br />
Heinrich Berg; 763.<br />
35 Boyle JD. The American Gastroenterological<br />
Association, The<br />
first seventy-five years. Gastroenterology<br />
1973; 65: 1021 – 1106,<br />
hier 1073.<br />
36 Berning H. »Ueber das Ernährungsoedem«.<br />
BArch-MA RH<br />
12 – 23 / 1805.<br />
37 BArch-MA RH 12 – 23 / 425<br />
Schreiben des Wehrkreisarztes<br />
X, Hamburg, vom 30.11.1942<br />
an den Heeressanitätsinspekteur<br />
[Vorläufiger Bericht über klinische<br />
Untersuchungen an ernährungsgestörten<br />
sowjetischen Kriegsgefangenen.<br />
»Die Untersuchungen<br />
sind in der Zeit September 1941<br />
bis August 1942 unter Leitung<br />
des Beratenden Internisten im<br />
Wehrkreis X Oberstabsarzt Prof.<br />
Dr. H. H. Berg durchgeführt<br />
worden«]. Vgl. RH 12 – 23 / 227<br />
(Schreiben des Heeressanitätsinspekteurs<br />
vom 18. Okt. 1941 an<br />
den Wehrkreisarzt X / Stalag X<br />
D Wietzendorf, Nachrichtlich an<br />
den Beratenden Internisten Wehrkreiskommando<br />
X, zur Geheimhaltungspflicht<br />
über die o.g.<br />
Untersuchungen). Vgl. besonders<br />
die Beurteilung Heinrich Bernings<br />
durch Berg vom 3. März 1944; BA<br />
R 9361 / II 69376.<br />
38 Vgl. das von H. H. Berg persönlich<br />
unterzeichnete »Gutachten<br />
über den Ernährungszustand der<br />
Kriegs- usw. -gefangenen in den<br />
Lagern Russenlager Bremen-Blumenthal,<br />
Arbeitserziehungslager<br />
und KL« vom 4. März 1944. AGN 6.<br />
4. 14. 5 (6 u. 7).<br />
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