Chronik 2018
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1 Schäfer PK, Sauerbruch T. Rudolf<br />
Schindler (1888 – 1968 ) – »Vater«<br />
der Gastroskopie. Z Gastroenterol<br />
2004; 42: 550 – 556. Rudolf<br />
Schindler (1888 – 1968) entwickelt<br />
die Gastroskopie in Deutschland<br />
zur Routinemethode und wird in<br />
den USA zum »Vater« der Gastroskopie.<br />
In: Scholz A, Heidel CP, Hg.<br />
Emigrantenschicksale. Einfluss der<br />
jüdischen Emigranten auf Sozialpolitik<br />
und Wissenschaft in den<br />
Aufnahmeländern. (Medizin und<br />
Judentum, Band 7.) Frankfurt / M<br />
2004.<br />
Rudolf Schindler und das<br />
Gastroskop<br />
Ein Blick in die Geschichte der Endoskopie<br />
2 Kment A. Die Geschichte der<br />
Gastroskopie. [Dissertation]. München<br />
1973. Vgl. Neumann HA,<br />
Hellwig A. Vom Schwertschlucker<br />
zur Glasfiberoptik, Die Geschichte<br />
der Gastroskopie. München 2001.<br />
Vgl. F. Digestive endoscopy in the<br />
second millenium. From the Lichtleiter<br />
to echoendoscopy. Stuttgart<br />
2006.<br />
3 Kelling G. Zur Oesophagoskopie<br />
und Gastroskopie. Arch f Verdauungskr<br />
1896; 2: 321 – 331 und<br />
490 – 495, hier 495.<br />
Das partiell flexible Wolf-Schindler1-Gastroskop aus dem Jahre 1932 stellte einen<br />
grundlegenden Fortschritt in der modernen Entwicklung der Endoskopie dar und<br />
blieb für mehr als ein Vierteljahrhundert ein Standardinstrument.2 Erst zu Beginn<br />
der 1960er Jahre wurde es durch die Glasfiber-Endoskope ersetzt.<br />
1896 hatte Georg Kelling nach einer Periode umfangreicher Untersuchungen<br />
der Magenfunktion mittels weicher Magensonden und kurz nach der Erstbeschreibung<br />
der Röntgenstrahlen vorausgesagt: »Es ist mir nicht zweifelhaft, dass<br />
im Laufe der Zeit in den meisten Fällen die Gastroskopie den Sieg davontragen<br />
wird, denn sie ist in der Hand des geübten Arztes eine ungefährliche Methode. In<br />
sehr vielen Fällen wird man außerdem von innen mehr sehen, als wenn man den<br />
Magen von außen betrachtet […]. Wollen wir versuchen, von der chemischen Aera<br />
der Magendiagnostik zur physikalischen überzugehen«.3 Zunächst stand jedoch<br />
die Röntgendiagnostik des Gastrointestinaltraktes im Vordergrund. Das Potential<br />
der Endoskopie war früh erkannt, insbesondere zur sicheren und frühzeitigen Diagnose<br />
benigner oder maligner Schleimhautveränderungen. Technische Fragen,<br />
wie etwa die Suche nach optischen Systemen zur Bildübertragung aus dem Magen<br />
oder die Suche nach einer adäquaten Lichtquelle waren über lange Zeit<br />
bestimmende Faktoren, die der Herstellung praktikabler Endoskope entgegenstanden.<br />
Erst mit der Einführung vollflexibler Glasfiberinstrumente kam die Endoskopie<br />
sehr rasch im klinischen Alltag umfassend zur Anwendung.<br />
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