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Das Internet im pädagogischen Diskurs - Mediaculture online

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http://www.mediaculture-<strong>online</strong>.de<br />

Im Vergleich mit der Schule sind der außerschulischen Jugendbildung spezielle Chancen<br />

für die Vermittlung internetbezogener Medienkompetenz zuzusprechen;<br />

SCHWAB/STEGMANN nennen z.B. die Möglichkeit kleinerer Lerngruppen und den<br />

Zugang zu modernerer, vielseitigerer technischer Infrastruktur. Aber auch Grenzen sind<br />

zu benennen: So die eingeschränkte Angebotskapazität und die begrenzte soziale<br />

Reichweite außerschulischer Bildungsangebote („geringere Bildungsbereitschaft der<br />

Hauptschüler in ihrer Freizeit“). 309 Für eine Gegensteuerung gegen<br />

Polarisierungstendenzen entlang einer ‘Informationskluft’ scheint außerschulische<br />

Jugendbildungsarbeit - zumindest wenn sie explizit als solche auftritt - also nur bedingt<br />

geeignet zu sein (SCHINDLER führt dagegen erfolgreiche Modellprojekte in der<br />

Jugendarbeit an, die zeigten, dass effiziente <strong>Internet</strong>nutzung nicht auf Jugendliche mit<br />

höherer Schulbildung begrenzt sein müsse 310 ).<br />

Welche Ansätze für Jugendarbeit mit <strong>Internet</strong>bezug sind nun <strong>im</strong> <strong>pädagogischen</strong><br />

Fachdiskurs vorzufinden? Um das Feld der einschlägigen Konzeptionen zu strukturieren,<br />

möchte ich hier eine Unterscheidung von fünf Typen einführen:<br />

– Der aktiv-gestaltenden <strong>Internet</strong>arbeit,<br />

– der sozialräumlichen <strong>Internet</strong>arbeit,<br />

– der Jugendbildungsarbeit zum Thema <strong>Internet</strong>,<br />

– der Jugendbildungsarbeit mit dem Medium <strong>Internet</strong> und<br />

– der Online-Jugendarbeit.<br />

Unter aktiv-gestaltender <strong>Internet</strong>arbeit will ich Ansätze verstehen, die den<br />

Handlungsbereich ‘Mediengestaltung’, in der Regel in Form von Projektarbeit oder<br />

kontinuierlicher Gruppenarbeit, fokussieren; solche Ansätze stehen oft in der Tradition<br />

außerschulischer Jugendbildungs- und -kulturarbeit, insbesondere der produktiven<br />

Medienarbeit. Unter sozialräumlicher <strong>Internet</strong>arbeit sollen Ansätze in der Tradition der<br />

offenen Jugendarbeit und hier insbesondere des sozialräumlichen Ansatzes von<br />

BÖHNISCH/MÜNCHMEIER 311 gefasst werden, die die Öffnung von Räumen zur<br />

309 vgl. SCHWAB/STEGMANN 1999, S. 205, S. 209ff. sowie S. 258<br />

310 vgl. SCHINDLER 1997, S. 427; ein solches (bei SCHINDLER nicht erwähntes) Modellprojekt ist das in<br />

Kapitel 5 vorzustellende der Düsseldorfer AWO-Jugendberatung<br />

311 vgl. BÖHNISCH/ MÜNCHMEIER 1990 - eine explizite Bezugnahme auf BÖHNISCH/MÜNCHMEIER<br />

findet sich allerdings in keinem der hier untersuchten Texte<br />

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