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Das Internet im pädagogischen Diskurs - Mediaculture online

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4.2. <strong>Internet</strong> als Chance<br />

http://www.mediaculture-<strong>online</strong>.de<br />

Spätestens der letzte Abschnitt dürfte die Grenzen unserer heuristischdichotomisierenden<br />

Gliederung - hier die Chancen, dort die Risiken - aufgezeigt haben: Bedrohungsszenarien<br />

und Defizitbeschreibungen werden in <strong>pädagogischen</strong> <strong>Diskurs</strong>en meist mit angestrebten<br />

Zielen und Wegen zum Erreichen dieser Ziele gekoppelt (OELKERS), Risiken und<br />

Chancen sind Kehrseiten der gleichen Medaille. In den <strong>Diskurs</strong>en der Jugendgefährdung<br />

(4.1.1.) und der Mediatisierungskritik (4.1.2.) werden pädagogische Chancen noch<br />

vorwiegend außerhalb des als Risiko betrachteten Mediums gesehen, bzw. <strong>im</strong> Schutz vor<br />

diesem; von ‘<strong>Internet</strong> als Chance’ kann dort nicht die Rede sein. Spätestens bei einer<br />

umfassenden Berücksichtigung gesellschaftlicher Auswirkungen der vernetzten<br />

Informatisierung zeigt sich aber, dass den Risiken der (sozio-)technischen Entwicklungen<br />

pädagogisch gerade auch auf derselben Ebene - derjenigen der Technologien und ihrer<br />

sozialen Einbindung bzw. kulturellen Konstruktion nämlich - zu begegnen ist. In RÖLLs<br />

radikaler Formulierung: „Wo Computer herrschen, helfen nur Computer“ 159<br />

Wie Pädagogik einerseits außermediale bzw. netzexterne Lösungsvorschläge für direkt<br />

am/<strong>im</strong> Medium <strong>Internet</strong> oder indirekt in seiner gesellschaftsverändernden Dynamik<br />

beobachtete Probleme machen kann, so kann sie andererseits das <strong>Internet</strong> auch nicht nur<br />

auf den Platz einer Lösung ebendieser (4.1.3.), sondern auch auf denjenigen einer<br />

Lösung internet-unabhängiger Probleme setzen. Dieses Vorgehen konnten wir weiter<br />

oben in diesem Kapitel bereits vereinzelt beobachten: In SCHULTES Thesen von einer<br />

informationsgesellschaftlichen Verwirklichung längst fälliger Schul- und<br />

Unterrichtsreformen sowie in LAUFFERs Annahme von der Entlastung alleinerziehender<br />

Mütter durch Telearbeit. Zum Programm erhoben wird es in <strong>Diskurs</strong>beiträgen, die das<br />

<strong>Internet</strong> als didaktisches Medium fokussieren.<br />

Im Folgenden sollen zunächst diese Ansätze - das Netz als Medium von Unterricht und<br />

Bildungsarbeit - behandelt werden (4.2.1.). Hier können Chancen des <strong>Internet</strong> in Stellung<br />

gebracht werden gegen Anschaulichkeits-, Interaktivitäts- und Individualisierungsdefizite<br />

von ‘traditionellem’ Unterricht bzw. ‘traditionellen’ Medien. Im Anschluss daran soll ein<br />

159 SCHORB/RÖLL 1999, S. 24<br />

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