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Das Internet im pädagogischen Diskurs - Mediaculture online

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Telekooperationen bieten, dennoch beachtlich - sowohl, was Öffnung von Schule und<br />

Unterricht angeht, als auch bezogen auf soziales und internationales Lernen.<br />

Nachdem nun vier Diskussionsstränge zu spezifisch didaktisch relevante Eigenschaften<br />

des Netzes vorgestellt wurden, sollen <strong>im</strong> Folgenden abschließend Chancen und Grenzen,<br />

Voraussetzungen und eventuelle Folgen eines didaktischen Einsatzes des <strong>Internet</strong><br />

diskutiert werden.<br />

Zu den Chancen adaptiver mult<strong>im</strong>edialer Lernsysteme summiert AUFENANGER: „Die<br />

Verbindung von Text, Bild und Ton stellt eine opt<strong>im</strong>ale Verwirklichung dessen dar, was in<br />

der Pädagogik das Prinzip Anschaulichkeit genannt worden ist; die künstliche Intelligenz<br />

ermöglicht eine opt<strong>im</strong>ale Anpassung des Systems an die Lernvoraussetzungen und<br />

Lernstrategien des Lerners, und die Möglichkeit der S<strong>im</strong>ulation eröffnet die Chance, das,<br />

was der pädagogische Pragmatismus von John Dewey als ‘learning by doing’ bezeichnet<br />

hat, auch auf die mediale bzw. virtuelle Wirklichkeit zu erweitern“; die „alte Relation: ein<br />

Lehrer - viele Schüler“ werde umgekehrt: „ein Schüler - viele Lehrer“. 205 Eine<br />

nennenswerte Erhöhung des Lernniveaus durch solche Lernsysteme ist dennoch nach<br />

MEISTER/SANDER bislang empirisch nicht zu belegen; allerdings sei durchgängig eine<br />

erhebliche Reduktion der Lernzeiten durch individualisiertes Lernen am Computer<br />

festzustellen. 206<br />

Spezielle didaktische Vorteile des <strong>Internet</strong> gegenüber geschlossenen, pädagogisch<br />

konzipierten Hypermedia-Lernumgebungen sind auf der Ebene der Konstruktion von<br />

Wissen einerseits in der Vielfalt und Aktualität der prinzipiell zugänglichen Informationen,<br />

andererseits in der erhöhten Notwendigkeit eigener Strukturierungs- und<br />

Konstruktionsleistungen (und damit der Förderung von Selbtssteuerungsprozessen) zu<br />

sehen. Auf der Ebene der Kommunikation wird einerseits die Partizipation an ‘realen’,<br />

nicht pädagogisch ‘s<strong>im</strong>ulierten’ Interaktionsprozessen ermöglicht: SchülerInnen können<br />

mit eigenen Produktionen Öffentlichkeiten jenseits von Schule erreichen, Unterricht und<br />

Schule können sich hin zur außerschulischen Lebens- und Arbeitswelt öffnen.<br />

Andererseits bieten sich hier gerade auch Chancen für Pädagogik, Kommunikation und<br />

Kooperation über lokale, regionale und nationale Grenzen hinaus zu inszenieren.<br />

205 AUFENANGER 1995, S. 61<br />

206 vgl. MEISTER/SANDER 1999, S. 41 (mit Rekurs auf J. P. HAASEBROOK)<br />

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