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Das Internet im pädagogischen Diskurs - Mediaculture online

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ebenfalls vernachlässigten Formen von Telekooperation und internationaler<br />

Kommunikation (meist schwerpunktmäßig über E-Mail) anschließen.<br />

http://www.mediaculture-<strong>online</strong>.de<br />

Als selbstreferentielles Lern-/Lehrmedium (<strong>im</strong> Sinne von MEISTER/SANDER) bietet sich<br />

zuallererst das WWW an: Hier können mult<strong>im</strong>ediale Informationen recherchiert,<br />

gespeichert und individuell rekombiniert werden; ansprechend gestalteter Lernstoff lässt<br />

sich oft direkt vom Erzeuger (z.B. der NASA) abrufen. Der Lerner gestaltet und strukturiert<br />

seine Lernwege individuell; insbesondere erwachsene Lerner mit breiten<br />

Wissensstrukturen könnten so speziellen Lerninteressen nachgehen. 193 Nicht<br />

nachvollziehbar bleibt für mich, warum FASCHING trotz dieser Beobachtungen den<br />

„größten Nutzen [!] des World Wide Web für das Lernen“ in dessen Motivierungspotential<br />

sieht; auch seine Einschätzung, <strong>im</strong> WWW finde <strong>im</strong> Gegensatz zu Diskussionsforen kein<br />

soziales Lernen statt, da der jeweilige Sender „nicht präsenter als der Autor eines<br />

Buches“ 194 sei, ist m.E. zu widersprechen - etwa mit BORRMANN, der schildert, wie die<br />

Veröffentlichung der von seinen Schülern gestalteten WWW-Seiten Anlass eines „regen<br />

Austauschs mit Rezipienten außerhalb von Schule, auch in anderen Ländern“ wurde (der<br />

sich dann freilich nicht mehr in erster Linie über das WWW vollzog). 195<br />

Als dezidiert diskursives Medium bieten sich die Diskussionsforen des Netzes an (sieht<br />

man einmal von der unter 3.3.2. skizzierten Problematik ab, dass bei vielen solcher Foren<br />

keine Koppelung mit netzexternen Entscheidungsprozessen gegeben ist). Verglichen mit<br />

dem WWW konstatiert FASCHING hier höhere Einstiegshürden: Nicht nur die Bedienung<br />

der Software, sondern auch die neue, meist ungewohnte schriftliche <strong>Diskurs</strong>form<br />

allgemein sowie die je gruppenspezifischen, oft ungeschriebenen Kommunikationsregeln<br />

wollen gelernt werden. Diesen Hürden stehe aber auch ein höheres Motivierungspotential<br />

gegenüber, bedingt durch das Lernen in einem als real erlebten Kontext, durch das<br />

„Empfinden, echtes Wissen und nicht Modellwissen erworben zu haben“ (wiederum mag<br />

es verwundern, dass FASCHING den Akzent hier nicht auf qualitative Aspekte des<br />

diskursiv erworbenen Wissens, sondern auf Motivation bzw. ‘Empfinden’ legt). 196<br />

193 vgl. a.a.O., S. 83ff. sowie S. 100ff.<br />

194 a.a.O., S.100 sowie S. 86<br />

195 BORRMANN 1997, S. 16<br />

196 FASCHING 1997, S. 79; vgl. auch a.a.O., S. 72ff.<br />

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