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Das Internet im pädagogischen Diskurs - Mediaculture online

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Semantik: ‘Selbsttätigkeit’) ist somit eine Tautologie und macht nur Sinn als<br />

http://www.mediaculture-<strong>online</strong>.de<br />

metapädagogisches Postulat - nämlich als an Lehrende gerichteter Appell, anstelle von<br />

(letztlich ineffizienten) Versuchen externer Steuerung doch lieber den Lernenden Hilfen<br />

zur Selbststeuerung zu gewähren; auf Medien bezogen: ein ‘constructional’ statt eines<br />

‘instructional design’ zu entwickeln) 179 Eine solche „Verwandlung traditioneller Lehr- in<br />

neue Lernszenarien“ werde, so MEISTER/SANDER mit Berufung auf Erfahrungen aus<br />

Modellversuchen in verschiedenen Bundesländern, durch den Einsatz von <strong>Internet</strong> bzw.<br />

hypermedialen Lernumgebungen in der Schule begünstigt.<br />

Dabei bevorzugen MEISTER/SANDER letztere - die pädagogisch aufbereiteten<br />

vorgefertigen medialen Lernumgebungen - gegenüber der chaotischen<br />

Informationsstruktur des Netzes. Dessen „Informationsfülle“ erscheint hier als ein<br />

Problem, welches nur durch „angeleitetes, systematisches und exemplarisches Lernen“<br />

bewältigt werden könne. 180 Dagegen spricht sich DÖRING, m.E. zu Recht, für offene<br />

Informationssysteme, die „nicht konsistent gestaltet und erst recht nicht ‘intelligent’ <strong>im</strong><br />

Sinne des ITS-Ansatzes (Intelligent Tutorial System) sind“ aus: Gerade solche - also etwa<br />

das <strong>Internet</strong> - erforderten und begünstigten die Selbststeuerung des Lernenden und<br />

führten so zu nachhaltigeren Lernerfolgen. Insofern sei es sinnvoller, metakognitive<br />

Fähigkeiten (z.B. Recherchekompetenzen und Lernstrategien) bei realen SchülerInnen zu<br />

fördern, als mit hohem Aufwand spezielle Lernumgebungen zu programmieren, die auf<br />

notwendigerweise verkürzten, statischen Schüler-Modellen beruhen. 181<br />

Doch nicht nur lernpsychologische Überlegungen sprechen für die offene Lernumgebung,<br />

die ‘Lernwelt’ <strong>Internet</strong> (FASCHING); auch aus der Perspektive einer Öffnung von Schule<br />

hin zu Arbeitswelt, Schüleralltag und gesellschaftlichen <strong>Diskurs</strong>en lassen sich Argumente<br />

für einen schul<strong>pädagogischen</strong> Einsatz des <strong>Internet</strong> gewinnen. SCHULZ-ZANDER<br />

diskutiert das <strong>Internet</strong> als günstige „Kommunikations- und Kooperationsmöglichkeit über<br />

den Lernort Schule hinaus“, BORRMANN sieht Chancen zur internetvermittelten Öffnung<br />

von Schule besonders da, wo SchülerInnen mit ihren Diskussionsbeiträgen und Produkten<br />

als Sender in einen „realen Kommunikationszusammenhang“ treten, eine außerschulische<br />

179 so die Forderung von VAN LÖCK (1997, S. 16), der hier jedoch vermerkt, dass auch ‘konstruktive’<br />

Medien instruktiv mißbraucht werden könnten<br />

180 MEISTER/SANDER 1999, S. 42f.<br />

181 DÖRING 1995, S. 322<br />

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