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Das Internet im pädagogischen Diskurs - Mediaculture online

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http://www.mediaculture-<strong>online</strong>.de<br />

Begründet wird dieses Phänomen mit einem Netzkompetenzrückstand der LehrerInnen<br />

sowie einem Mangel an einschlägigen didaktischen Materialien und Konzepten. 219<br />

Zusammenfassend können wir feststellen: Erfolgreicher didaktischer Einsatz des <strong>Internet</strong><br />

wird nicht dadurch blockiert, das es ein ohne pädagogische Gestaltungsinstanz<br />

wachsendes Medium ist. Auch mangelnde Vertrautheit von SchülerInnen mit diesem<br />

Medium ist hier weniger ein Hindernis als die mangelnde Flexibilität von PädagogInnen<br />

und der kulturellen Konstruktion ‘Unterricht’. Damit sind wir bei der Frage angelangt,<br />

welche Voraussetzungen eines erfolgreichen didaktischen Einsatzes des <strong>Internet</strong> sich<br />

anführen lassen.<br />

Zunächst wäre hier die technische Ausstattung zu nennen. Mit KÜBLER ist hier das<br />

Postulat ‘Schulen ans Netz’ zu der Forderung nach zumindest einem Netzterminal in<br />

jedem Klassenz<strong>im</strong>mer zu erweitern. 220 Dabei stellt sich dann das Problem des schnellen<br />

Veraltens von Hard- und Software: Will Schule mit dem Stand der Technik bzw. der<br />

häuslichen Medienausstattung der sozial besser gestellten SchülerInnen mithalten, reicht<br />

eine einmalige Ausstattungsoffensive wie ‘Schulen ans Netz’ nicht aus; stattdessen sei,<br />

so SCHWAB/STEGMANNs Empfehlung, eine Aktualisierung <strong>im</strong> dreijährigen Turnus<br />

anzustreben? 221 Sollte es nicht zu bundesweiten finanz- und bildungspolitischen Reformen<br />

kommen, kann diese Forderung freilich nur durch Sponsoring bzw. Initiativen unter<br />

Beteiligung der Privatwirtschaft (so ja auch schon bei ‘Schulen ans Netz’) verwirklicht<br />

werden.<br />

Über die technische Ausstattung hinaus ist nach der <strong>pädagogischen</strong> Gestaltung von<br />

Netzangeboten zu fragen. Wenn auch das Netz als ganzes nicht pädagogisch kontrolliert<br />

werden kann, so sieht FASCHING doch die Möglichkeit, „Teilbereiche [...] als reine Lern-<br />

und Bildungsdienste“ 222 einzurichten. Auch VAN LÖCK postuliert die „aus dem Anliegen,<br />

219 vgl. FEUERSTEIN 1999, S. 174ff.<br />

220 KÜBLER 1997a, S. 8; zum Paradigmenwechsel <strong>im</strong> schulischen Computereinsatz - weg von einzelnen<br />

PC-Räumen hin zum Einsatz je einiger PC-Arbeitsplätze pro Klassenraum <strong>im</strong> offenen Unterricht vgl. auch<br />

SCHWAB/STEGMANN 1999, S. 204; ein weiterer Paradigmenwechsel dürfte hier bevorstehen, wenn die<br />

Idee der Bundesbildungsministerin, einen Laptop für jedeN SchülerIn bereitzustellen, tatsächlich in den<br />

nächsten zehn Jahren Realität werden sollte<br />

221 vgl. SCHWAB/STEGMANN 1999, S. 209 sowie auch VAN LÖCK 1997, S. 14; eine detaillierte Liste<br />

infrastruktureller Voraussetzungen für einen erfolgreichen schulischen <strong>Internet</strong>einsatz findet sich bei<br />

SCHULZ-ZANDER 1997, S. 13<br />

222 FASCHING 1997, S. 85 - gewissermaßen der komplementäre Vorschlag zu ZEHNDERS Idee eines<br />

‘Rotlicht-Bezirkes’ <strong>im</strong> <strong>Internet</strong><br />

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