Das Internet im pädagogischen Diskurs - Mediaculture online
Das Internet im pädagogischen Diskurs - Mediaculture online
Das Internet im pädagogischen Diskurs - Mediaculture online
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
http://www.mediaculture-<strong>online</strong>.de<br />
jugendgefährdende Inhalte jedoch überwiegend angemessen d<strong>im</strong>ensioniert behandelt. Es<br />
wäre dennoch verfrüht, daraus auf eine Marginalität bewahrpädagogischer Motive <strong>im</strong><br />
<strong>pädagogischen</strong> <strong>Internet</strong>-<strong>Diskurs</strong> zu schließen. Meine Textauswahl richtete sich auf<br />
pädagogische Konzepte zum - und nicht: wider den - Umgang mit dem <strong>Internet</strong>;<br />
Diskussionsbeiträge, in denen sich (wie SCHORB es ausdrückt) Ablehnung des <strong>Internet</strong><br />
aufgrund von Oberflächenphänomenen mit Ignoranz verbindet, könnten durch dieses<br />
Raster hindurchgefallen sein.<br />
Welche Strategien werden nun von (Medien-)Pädagogen zum Umgang mit<br />
problematischen Netzinhalten empfohlen, und welche werden <strong>im</strong> Rahmen des<br />
gesetzlichen Jugendmedienschutzes - seinerseits Produkt und Objekt metapädagogischer<br />
<strong>Diskurs</strong>e - angewandt? Wenden wir uns zunächst letzteren zu.<br />
Der allgemeine Jugendschutzes zerfällt in drei Bereiche: den strukturellen, den<br />
erzieherischen sowie den gesetzlichen Jugendschutz. Alle drei sind gesetzlich<br />
festgeschrieben, ersterer jedoch - der in §1, Absatz 3 des Kinderund Jugendhilfegesetzes<br />
(KJHG) verankerte Auftrag, positive Lebensbedingungen für Kinder, Jugendliche und ihre<br />
Familien zu schaffen - ist bislang kaum umgesetzt und nicht in Bezug auf<br />
Jugendmedienschutz ausgearbeitet. 40 Struktureller Jugendmedienschutz könnte über<br />
internationale Vereinbarungen, über technische Maßnahmen bei den Endnutzerinnen<br />
oder über Förderung der Produktion ‘erwünschter’ Inhalte auf die kinder-, jugend- und<br />
familienfreundliche Gestaltung des <strong>Internet</strong> Einfluss nehmen; ‘positive<br />
Lebensbedingungen schaffen’ könnte jedoch - abseits der Debatte um<br />
jugendgefährdende Inhalte - auch heißen, kostenlosen Netzzugang für alle Kinder und<br />
Jugendlichen ab einem gewissen Mindestalter zu gewährleisten und diese so vor<br />
möglichen Benachteiligungen in diesem Bereich zu schützen.<br />
Auch der erzieherische Jugendmedienschutz ist <strong>im</strong> KJHG verankert: In §14, Absatz 2 ist<br />
von Angeboten an Jugendliche die Rede, die diese zu Selbstschutz, Kritikfähigkeit und<br />
Eigenverantwortung befähigen sollen. Wir kommen unten, bei der Diskussion<br />
medienpädagogischer Strategien zum Umgang mit problematischen Netzinhalten, darauf<br />
zurück.<br />
40 vgl. KETZER 1999, Kap 3.6.<br />
16