urbanLab Magazin 2021 - Transformation
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Studentische Arbeit MIAD P1 'Laurentiusquartier. inklusive-grün-sozial' von KenTietjen und Paul Heistermann<br />
Infrastrukturplan Warburg (genordet ohne Maßstab)<br />
DREI. INKLUSION BRAUCHT<br />
ÖFFENTLICHEN RAUM.<br />
Der öffentliche Raum als urdemokratischer<br />
Raum, als Basis für gesellschaftlichen<br />
Zusammenhalt und Teilhabe, spielt<br />
für Inklusive Stadtentwicklung eine besondere<br />
Rolle. Es gilt dem Anspruch der<br />
Teilhabe Aller gerecht zu werden. Der<br />
öffentliche Raum muss als (grüne) Infrastruktur<br />
Ausgangspunkt der städtebaulichen<br />
Planung sein, denn er legt mit<br />
vielseitigen Freiräumen grundlegende<br />
Qualitäten fest. Ein Quartier ist nur so inklusiv<br />
wie sein öffentlicher Raum. Damit<br />
dies gelingt muss der öffentliche Raum<br />
sehr komplex gedacht werden. Denn er<br />
ist Raum für alle. Und für alle soll der<br />
öffentliche Raum attraktive Aufenthaltsorte<br />
bieten, die nicht nur zugänglich und<br />
sicher sind, sondern unterschiedliche<br />
Ansprüche des Raumgeschehens berücksichtigen.<br />
Ein zentraler Platz ist ein<br />
anderer Ort als ein Park. Ansprüche an<br />
Inklusion unterscheiden sich ortsspezifisch.<br />
Und darum gilt: Alles ist möglich,<br />
doch nicht Alles kann für Alle trotz Multikodierung<br />
und Mischnutzungen überall<br />
zu jeder Zeit möglich sein. Inklusion im<br />
öffentlichen Raum bedeutet Unterschiede<br />
zu akzeptieren und einen differenzierten,<br />
klugen, sozialen Umgang damit<br />
zu finden. Die Vielzahl unterschiedlicher<br />
qualitativer Ansprüche an öffentliche<br />
Räume, an Freiräume müssen bedarfsorientiert<br />
gestaltet sein, gesellschaftliche<br />
Aushandlungen über die Nutzung öffentlicher<br />
Räume anbieten und aushalten.<br />
Hierfür muss der öffentliche Raum klar<br />
lesbar sein. Und die Schwellen von öffentlich<br />
zu gemeinschaftlich oder privaten<br />
Freiräumen bewusst gestalten sein.<br />
Und dann gibt es einen weiteren Aspekt.<br />
Im öffentlichen Raum können qualitative<br />
Anforderungen und Ansprüche an<br />
ein gesundes und resilientes Lebensumfeld<br />
im Sinne der Umweltgerechtigkeit<br />
als ein Baustein für eine inklusive Stadtentwicklung<br />
definiert und umgesetzt<br />
werden. Eine gesamt städtische, grüne<br />
Infrastruktur als Benefit nicht nur für<br />
Nachhaltigkeit und notwendige Klimaanpassungen,<br />
sondern für eine gesundheitsgerechte<br />
Inklusion.<br />
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