urbanLab Magazin 2021 - Transformation
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Abb. 6: Schadstoff-Filter, Lärmschutz<br />
(Darstellung nach Preiss: BfN ExpertInnenworkshop Vilm,<br />
Programm Fassadenbegrünung in Wien, 18.-1911.2013)<br />
Abb. 7: Maßnahmen zur Umfeldverbesserung im städtischen Kontext<br />
Darstellung der Wirkungen sowie Einsparungen/Zugewinn durch Fassadenbegrünung (Darstellung: Nicole Pfoser)<br />
UMFELDVERBESSERUNG<br />
Im Gegensatz zum Beitrag der Fassadenbegrünung<br />
zur Gebäudeoptimierung<br />
lassen sich deren positive Auswirkungen<br />
auf das städtische Umfeld nicht<br />
immer exakt beziffern, da hier eine Vielzahl<br />
von Randeffekten eine Rolle spielen.<br />
Neben Regenwasserrückhalt, -verdunstung<br />
und der bereits erwähnten<br />
Verdunstungskühlung trägt die Bauwerksbegrünung<br />
vor allem zur Bindung<br />
von Luftschadstoffen und zur Lärmreduktion<br />
bei. Gerade in engen Straßen,<br />
wo Bäume durch ihr geschlossenes<br />
Kronendach und ihre windbremsende<br />
Wirkung zu einer Anreicherung von<br />
Schadstoffen beitragen, sind Fassadenbegrünungen<br />
sinnvoller. Je nach System<br />
und Pflanzenauswahl können sie den<br />
Feinstaub- und Stickoxidgehalt deutlich<br />
reduzieren. So können z.B. ca. 6 g<br />
Feinstaub pro m² Blattfläche und Jahr<br />
gebunden werden (Gutachten Fassadenbegrünung<br />
2.3 S.14 TU Darmstadt).<br />
Staub und Feinstäube „verklumpen“<br />
auf den Blättern zu „nicht lungengängigen“<br />
Partikeln. Diese werden dann<br />
im weiteren Jahresverlauf beim Blattfall<br />
mit dem Laub abgeführt (Köhler<br />
FBB-Symposium Fassadenbegrünung<br />
2011). Allerdings hat auch die Schadstofftoleranz<br />
von Pflanzen ihre Grenzen.<br />
Im Vergleich zu den lärmreflektierenden<br />
„steinernen“ Fassaden kann<br />
eine Fassadenbegrünung durch die<br />
Schallabsorption der Pflanzenmasse<br />
und ggf. des Substrats den Lärmpegel<br />
im Straßenraum dämpfen. Die besten<br />
Ergebnisse werden mit Vlies-Substrat-Systemen<br />
erreicht, wie z.B. das Living-<br />
Wall-System von Vertiko. Eine Lärmreduzierung<br />
von ca. 6 dB(A) kann als<br />
belastbarer Wert angenommen werden.<br />
36 APPLIED IDEAS