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urbanLab Magazin 2021 - Transformation

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„<br />

Welche Regionen nutzen die Umwelt stärker, welche schwächer, welche tragen<br />

welche Leistungen für die überregionale Umweltqualität bei oder wie verändert<br />

sich das regionale Niveau des Naturkapitals?<br />

Berechnung einfließen, sondern auch<br />

indirekte über eine höhere Gesundheit<br />

(niedrigere Krankheitskosten), höhere<br />

Kreativität (bessere Luft, mehr Bewegung,<br />

soziales Miteinander, Entschleunigung<br />

u.a.) oder ökologische (Erhalt<br />

der Biodiversität, Feinstaubbindung auf<br />

Blattoberflächen).<br />

In diesem räumlichen Aspekt ließen<br />

sich zudem regionale Interdependenzbzw.<br />

Austauscheffekte und die jeweils<br />

unterschiedliche Ausstattung mit Naturkapitalien<br />

integrieren. Welche Regionen<br />

nutzen die Umwelt stärker, welche<br />

schwächer, welche tragen welche Leistungen<br />

für die überregionale Umweltqualität<br />

bei oder wie verändert sich das<br />

regionale Niveau des Naturkapitals. Insofern<br />

wären – zumindest theoretisch<br />

– auch unterschiedliche Ausprägungen<br />

von umweltpolitischen Instrumenten je<br />

nach der regionalen optimalen Umweltbelastung<br />

denkbar.<br />

Die in 2018 veröffentlichte Synthese<br />

„Werte der Natur aufzeigen und in Entscheidungen<br />

integrieren“ seitens des<br />

internationalen TEBB-Prozesses zeigt<br />

entsprechende erste Schritte in dieses<br />

umfassendere Denken über die jeweilige<br />

Bewertung unseres Handelns und<br />

deren ganzheitlicheren Wirkungen auf.<br />

„Es geht vor allem auch darum, die Natur<br />

als Lebensgrundlage für die Menschen,<br />

für den Wohlstand, Lebensqualität<br />

und wirtschaftliche Entwicklung zu<br />

erhalten“ (TEEB, 2018, S.31). Dieses in<br />

einem regionalen, kommunalen oder<br />

lokalen Kontext zu erzielen, könnte die<br />

vielfältigen Effekte unseres Handelns<br />

offenbaren, transparent vermitteln und<br />

vor allem in die jeweiligen individuellen<br />

und institutionellen Entscheidungsgrundlagen<br />

integrieren. -<br />

Mit dem GreenScenario (Seite 22) liegt<br />

ein vielversprechendes Instrument vor,<br />

in das derartige Überlegungen integriert<br />

werden könnten. Damit würden auch<br />

die unmittelbaren Wirkungen unterschiedlicher<br />

(landschafts-)architektonischer<br />

und stadtentwicklungsbezogener<br />

Maßnahmen in einem ganzheitlicheren<br />

Sinn darstellbarer. Ein schönes, ein visionäres<br />

Bild, aber sicherlich auch eines,<br />

das noch vielfältige Forschungen, Erhebungen<br />

und Abstimmungen bedarf.<br />

Prof. Dr. oec. Klaus Schafmeister<br />

Fachhochschule des Mittelstands, Bielefeld<br />

Forschungsdirektor Stadt-Land & Mobilität<br />

Nach seiner Promotion an der Universität Hohenheim<br />

und Forschungsaufenthalten in den USA<br />

arbeitete Klaus Schafmeister am Lehrstuhl für<br />

Wirtschaftspolitik an der Universität Paderborn.<br />

Ab 2000 übte er verschiedene leitende Positionen<br />

in regionalen, Wirtschaftswissenschaften- und<br />

kulturfördernden Entwicklungsgesellschaften aus.<br />

Seit 2019 hat er eine Professur für Innovation &<br />

Raumentwicklung im Mittelstand an der FHM in<br />

Bielefeld inne. Seit Jahren hat er zudem einen<br />

Lehrauftrag an der TH OWL für Regionalwirtschaft &<br />

Stadtökonomie.<br />

20 REGENERATIVE DESIGN

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