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„Motivdiagnostik anhand physiologischer Reaktionen auf Filmszenen“

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Theoretische Grundlagen 16<br />

Funktion des Hypothalamus, als „Schaltzentrale für motivationale und vegetative<br />

Steuerungsmechanismen“ (Schneider & Schmalt, 2000, S. 44) unumstritten. Der<br />

Hypothalamus und auch die Medulla oblongata bilden das Zentrum des vegetativen<br />

Nervensystems. Für motivationale und affektive Aspekte ist insbesondere der sympathische<br />

Teil des vegetativen Nervensystems von Bedeutung. Die Impulse des Hypothalamus an den<br />

Sympathikus werden durch andere cerebrale Strukturen, insbesondere des Limbischen<br />

Systems (z.B. die Amygdala), des Hippocampus und des limbischen Cortex gesteuert bzw.<br />

modifiziert (Boucsein, 1988). In der Folge kommt es durch die Wirkung des Sympathikus <strong>auf</strong><br />

verschiedene Organe, Drüsen und die Haut zu einem diffusen vegetativen Erregungszustand,<br />

der als physiologisches Korrelat affektiver Erregung eingeordnet werden kann.<br />

Nachdem ich die zentralen Steuerungsmechanismen motivrelevanter affektiver<br />

Erregung beleuchtet habe, werde ich im nächsten Abschnitt die peripherphysiologischen<br />

Manifestationen dieses Erregungszustandes vertiefend darstellen.<br />

2.2.2 Peripherphysiologische Korrelate affektiver Erregung<br />

Affektive Erregungszustände gehen mit einer diffusen Aktivierung des vegetativen<br />

Nervensystems einher. Das vegetative Nervensystem, das sich in die zwei antagonistisch<br />

agierenden Subsysteme Sympathikus und Parasympathikus gliedert, reguliert die<br />

Organfunktionen, die der willentlichen Steuerung weitgehend unzugänglich sind. Der<br />

Sympathikus ist der Teil, der im Körper die Voraussetzungen für gesteigerte Leistungen<br />

schafft und deshalb der für die affektive Erregungssteigerung relevante Teil des vegetativen<br />

Nervensystems. Die efferenten Bahnen des sympathischen Nervensystems innervieren unter<br />

anderem die Blutgefäße, die Lungen, die Schweißdrüsen sowie das Herz und bedingen dort<br />

eine Steigerung der Schweißdrüsensekretion, der Herzschlagfrequenz, der Atemfrequenz und<br />

des systolischen Blutdrucks. Die beiden ersteren Parameter, deren Wirkungsweise ich im<br />

Folgenden noch eingehender betrachten werde, sollen in der vorliegenden Untersuchung als<br />

Indikatoren für eine physiologische Erregungssteigerung herangezogen werden. Auf die<br />

Messung des Blutdrucks soll hier verzichtet werden, da es bislang keine nicht-invasive<br />

Methode zur kontinuierlichen Blutdruckmessung gibt.

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