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„Motivdiagnostik anhand physiologischer Reaktionen auf Filmszenen“

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Methoden 42<br />

Bei diesen Vorgehensweisen liegt das Hauptproblem in der Gewinnung echter individueller<br />

Maximal- bzw. Minimalwerte. Um das individuelle Maximum zu erzeugen, wurden zu<br />

Beginn der Aufzeichnung zwei Standardreize gesetzt. Der Minimalwert, der bei der Herzrate<br />

zur Ermittlung des Kennwertes HRx-Min benötigt wird, sollte sich in den Ruhephasen<br />

einstellen. Eine alternative Methode der Standardisierung der Werte, mit der die<br />

beschriebenen Probleme der Bestimmung individueller Minima und Maxima umgangen<br />

werden könnten, ist die Standardtransformation der Kennwerte, der die individuellen<br />

Mittelwerte und Streuungen der Kennwerte zugrunde gelegt werden. Von dieser Methode<br />

wurde in der vorliegenden Untersuchung jedoch abgesehen, da die resultierende<br />

Kennwerteverteilung mit einem Mittelwert von 0 und einer Standardabweichung von 1 es<br />

nicht erlaubt Haupteffekte, also interindividuelle Mittelwertsunterscheide, zu identifizieren.<br />

Für jede Filmszene 3 wurden vier Kennwerte ermittelt. Auf Grundlage der Daten der<br />

EDA wurden zwei Kennwerte für die physiologische Erregung ermittelt: die korrigierte<br />

mittlere Anzahl der Amplituden pro Minute (SCRfrequenz) und die rangekorrigierte mittlere<br />

Amplitudengröße (SCRamplitude). Dabei wurde ein Amplitudenkriterium von 0,05 µS<br />

festgelegt.<br />

Ausgehend von den EKG-Daten wurde als Kennwert für das Ausmaß <strong>physiologischer</strong><br />

Erregung die einfache Differenz zwischen dem Verl<strong>auf</strong>swert und dem individuellen<br />

Minimalwert (HRx-Min) verwendet. Für Detailanalysen wurde mitunter auch die Differenz<br />

zwischen dem Wert der Herzrate in der Filmszene und der Herzrate während der Baseline<br />

(HRx-BL) herangezogen. Abbildung 4 zeigt eine Übersicht über die Kennwerte, die als<br />

Indikatoren für die psychophysiologische Erregungssteigerung in die weiteren Berechnungen<br />

eingehen, und die zugehörigen Maßeinheiten.<br />

HRx-Min: Differenz zwischen Verl<strong>auf</strong>swert und individuellem HR-Minimum (in bpm)<br />

HRx-BL:<br />

Differenz zwischen Verl<strong>auf</strong>swert und Herzrate während der Ruhemessung<br />

(in bpm; Verwendung nur für Zusatzanalysen)<br />

SCRfrequenz: Differenz zwischen der jeweiligen Amplitudenfrequenz und der mittleren<br />

Amplitudenfrequenz in der Baseline (in Amplituden/ Minute)<br />

SCRamplitude: Rangekorrigierte mittlere Amplitudengröße der SCR (in µ mho)<br />

Abbildung 4. Übersicht über die ermittelten Kennwerte<br />

3 Für die Berechnung der physiologischen Kennwerte wurden die Messungen während der Filmszenen<br />

herangezogen. Dabei wurden die ersten 20 Sekunden jeder Szene nicht mit in die Analyse einbezogen, weil bei<br />

Auftreten eines neuen Reizes zunächst eine Orientierungsreaktion erfolgt, die nicht mit in die Analyse<br />

einfließen sollte, zumal sich die sichere Wahrnehmung der Motivthematik der Szene erst später erschließt.

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