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„Motivdiagnostik anhand physiologischer Reaktionen auf Filmszenen“

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Ergebnisse 63<br />

Auffällig sind hier jedoch die Positionseffekte: Nur bei den ersten drei Filmszenen entstehen<br />

signifikante negative Zusammenhänge mit den PRF-Werten für das Leistungs- und das<br />

Machtmotiv. Da die ersten Filmszenen inhaltlich unterschiedliche Motivthematiken<br />

<strong>auf</strong>weisen und insgesamt sehr verschieden sind, erscheint es plausibler diesen Effekt dar<strong>auf</strong><br />

zurückzuführen, dass die Probanden mit einem hohen expliziten Macht- bzw. Leistungsmotiv<br />

eine höhere Erwartungshaltung - etwa im Sinne eine gute Leistung erbringen bzw. sich nicht<br />

blamieren zu wollen - an die Untersuchung hatten. Die Aufgabe, sich nur die Filmszenen<br />

anzusehen, könnte hinter dieser Erwartung zurückgeblieben sein und zu einem anfänglichen<br />

Entspannungszustand dieser Probanden geführt haben. Weitere mögliche Ursachen dieser<br />

Effekte sollen in Abschnitt 5.3 diskutiert werden.<br />

Die Analyse <strong>auf</strong> der Basis der Differenz der mittleren Herzrate in den Filmszenen und<br />

dem individuellen Minimum (HRx-Min) erbringt <strong>auf</strong> dem 20-%igen Signifikanzniveau<br />

signifikante negative Korrelationen zwischen dem PRF-Wert für das Leistungsmotiv und der<br />

2. und 8. (leistungsthematischen) sowie der 9. (machtthematischen) Filmszene und weiterhin<br />

zwischen dem PRF-Wert für das Anschlussmotiv und der 3., 6. und 9. (machtthematischen),<br />

der 4. und 7. (anschlussthematischen) sowie der 5. (leistungsthematischen) Szene. Darüber<br />

hinaus bestehen zwischen dem PRF-Wert für das Machtmotiv und allen Filmszenen außer der<br />

5. Szene signifikante negative Zusammenhänge (siehe Tabelle 28). Diese Ergebnisse können<br />

nicht als Bestätigung der erwarteten Unabhängigkeit zwischen den PRF-Motivkennwerten<br />

und der Veränderung der Herzrate während den Filmszenen gewertet werden. Bemerkenswert<br />

ist hier, dass alle Zusammenhänge ein negatives Vorzeichen <strong>auf</strong>weisen. Für die Ausprägung<br />

des expliziten Anschlussmotivs sind die Zusammenhänge damit genau entgegengesetzt zu<br />

denen, die für das implizite Anschlussmotiv beobachtet wurden (siehe Tabelle 14).<br />

Tabelle 28. Koeffizienten für die Korrelationsanalyse zwischen PRF-Werten (PRFLM,<br />

PRFMM, PRFAM) und Filmszenen <strong>auf</strong> der Basis der Differenz der mittleren Herzrate in den<br />

Filmszenen und dem individuellen Minimum (HRx-Min )<br />

HRx-Min<br />

S1/AM S2/LM S3/MM S4/AM S5/LM S6/MM S7/AM S8/LM S9/MM S1-9<br />

PRFLM -.27 -.27* -.17 -.12 -.22 -.25 -.27 -.31* -.31* -.26<br />

PRFMM -.32* -.36* -.33* -.45* -.24 -.43* -.32* -.39* -.56* -.40<br />

PRFAM -.29 -.36 -.34* -.55* -.30* -.43* -.40* -.17 -.37* -.38<br />

Anmerkungen. N = 20. * p < .20. S1, 2…9 = Nummer der Filmszene. S1-9 = Mittelwert über alle<br />

Filmszenen. AM = anschlussthematisch, LM = leistungsthematisch, MM = machtthematisch.

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