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„Motivdiagnostik anhand physiologischer Reaktionen auf Filmszenen“

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Zusammenfassung 81<br />

Die Annahme einer weitgehenden Unabhängigkeit zwischen der durch den TAT erfassten<br />

Ausprägung der impliziten Motive und der <strong>anhand</strong> des PRF erfassten expliziten Motive<br />

konnte bestätigt werden. Jedoch wurde die Annahme einer Unabhängigkeit der<br />

physiologischen <strong>Reaktionen</strong> von den Kennwerten des PRF weitgehend widerlegt. Für die<br />

Herzrate wurden konsistent über alle Szenen mit allen drei expliziten Motiven negative<br />

Zusammenhänge gefunden und für die Amplitudenfrequenz der SCR zeigten sich ähnlich<br />

Zusammenhänge wie bei den impliziten Motiven. Nur die Amplitudengröße der SCR erwies<br />

sich als weitgehend unabhängig von den Kennwerten des PRF.<br />

Es wird ausführlich diskutiert inwieweit diese unerwarteten Befunde <strong>auf</strong> falsche<br />

theoretische Annahmen oder <strong>auf</strong> methodische Mängel in der Operationalisierung oder<br />

Datenauswertung zurückzuführen sind.<br />

Weiterhin wurden verschiedene andere Aspekte explorativ geprüft. Die Annahme,<br />

dass sich die subjektive Wahrnehmung des Motivgehaltes der Filmszenen <strong>auf</strong> den<br />

Zusammenhang zwischen der Motivausprägung und den physiologischen <strong>Reaktionen</strong><br />

auswirkt, konnte nicht bestätigt werden. Es zeigte sich aber eine weitgehende<br />

Übereinstimmung der subjektiven Wahrnehmung mit dem im Vorhinein durch Experten<br />

festgelegten Motivthema der Szenen. Auch die Prüfung eines möglichen Mediatoreffekts der<br />

subjektiv eingeschätzten emotionalen Bedeutsamkeit <strong>auf</strong> den Zusammenhang zwischen<br />

Motivausprägung und physiologischen <strong>Reaktionen</strong> erbrachte nicht die erwarteten Effekte.<br />

Schließlich wurde der Zusammenhang der Nachbefragung zum TAT, einem alternativen<br />

Verfahren zur Messung basaler Motive, mit dem TAT, dem PRF und den physiologischen<br />

<strong>Reaktionen</strong> überprüft. Aber auch hier ergaben sich außer zwischen den Kennwerten des TAT<br />

und der Nachbefragung zum TAT für das Anschlussmotiv keine nennenswerten<br />

Zusammenhänge.<br />

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass sich, obwohl die Vorannahmen zum<br />

größten Teil empirisch nicht bestätigt werden konnten, doch beeindruckende Effekte gezeigt<br />

haben. Es ergaben sich konsistente interindividuelle Unterschiede in der Reaktivität der<br />

physiologischen Indikatoren, die mit der Ausprägung des Macht- bzw. Leistungsmotivs in<br />

Zusammenhang stehen. Diese unerwarteten Befunde bieten für die weiterführende Forschung<br />

vielfältige und viel versprechende Ansätze.

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