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„Motivdiagnostik anhand physiologischer Reaktionen auf Filmszenen“

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2.2.2.1 Die elektrodermale Aktivität<br />

Theoretische Grundlagen 17<br />

Die elektrodermale Aktivität (EDA) ist <strong>auf</strong> die Sekretion der Schweißdrüsen in der Haut<br />

zurückzuführen. Schweißdrüsen bestehen aus zwei Teilen, dem sekretorischen Teil und dem<br />

Ausführungsgang. Man unterscheidet zwei verschiedene Typen, die apokrinen und die<br />

ekkrinen Schweißdrüsen. Für die Untersuchung der elektrodermalen Aktivität sind allein die<br />

ekkrinen Drüsen interessant, deren primäre Aufgaben in der Thermoregulation und der<br />

Ausscheidung von Stoffen bestehen. „Der sekretorische Teil der Schweißdrüse ist von einem<br />

sehr dichten Flechtwerk sympathischer Fasern eingehüllt, wodurch eine starke Ausbreitung<br />

der vegetativen Impulse ermöglicht wird“ (Boucsein, 1988, S.25). Die Schweißdrüsenaktivität<br />

wird anders als die meisten anderen Erfolgsorgane des vegetativen Nervensystems<br />

ausschließlich sympathisch reguliert und stellt damit einen sehr guten Indikator für die<br />

sympathische Erregungssteigerung dar.<br />

In der Psychophysiologie kennt man zwei Methoden zur Messung der elektrodermalen<br />

Aktivität: Die endosomatische Methode misst das elektrische Potenzial der Haut an ihrer<br />

Oberfläche ohne die externe Zuführung von Strom. Bei der exosomatischen Methode wird<br />

mit zwei Elektroden eine schwache elektrische Spannung von einer externen Quelle an die<br />

Haut angelegt. Man kann dabei beobachten, dass die Menge an Strom, die durch diesen Kreis<br />

fließt, variiert. Das bedeutet, dass der elektrische Widerstand bzw. die Leitfähigkeit der Haut<br />

sich in Abhängigkeit von bestimmten Phänomenen, wie beispielsweise vegetativer<br />

Aktivierung, verändert. Obwohl die den beschriebenen elektrodermalen Phänomenen<br />

zugrunde liegenden Mechanismen noch nicht vollständig <strong>auf</strong>geklärt sind, wird der Aktivität<br />

der Schweißdrüsen eine entscheidende Bedeutung zugeschrieben. Sympathische Aktivierung<br />

führt zu einer vermehrten Schweißdrüsenaktivität und damit zu einer Füllung der<br />

Schweißdrüsengänge sowie zur Durchfeuchtung der Oberhaut (Epidermis). Die<br />

durchfeuchtete Epidermis weist deutlich bessere Leitungseigenschaften <strong>auf</strong>, als die trockene.<br />

Zusätzlich entsteht durch die gefüllten Schweißdrüsengänge ein Leitungspfad zwischen der<br />

Hautoberfläche, an der die Elektrode anliegt, und der unter der Epidermis liegenden gut<br />

leitenden Hautschicht, der Dermis. „Der zwischen zwei Elektroden fließende Strom wird also<br />

den Weg über diese Leitungspfade zur Dermis und zurück zur Gegenelektrode nehmen“<br />

(Schandry, 1998, S. 189).<br />

In der Psychophysiologie werden diese Veränderungen der elektrischen Leitfähigkeit<br />

der Haut unter Verwendung von Gleich- oder Wechselstrom gemessen. Bei der Beschreibung<br />

der Phänomene elektrodermaler Aktivität unterscheidet man zwischen basaler (tonischer)

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