25.12.2012 Aufrufe

„Motivdiagnostik anhand physiologischer Reaktionen auf Filmszenen“

„Motivdiagnostik anhand physiologischer Reaktionen auf Filmszenen“

„Motivdiagnostik anhand physiologischer Reaktionen auf Filmszenen“

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Theoretische Grundlagen 18<br />

Aktivität, die als „Skin Conductance Level“ (SCL) bezeichnet wird, und der phasischen<br />

Reaktion <strong>auf</strong> einen Reiz („Skin Conductance Response“, SCR). Das Verfahren der<br />

Hautleitfähigkeitsmessung werde ich im Abschnitt 3.5.6.1 noch ausführlicher darstellen.<br />

Die Messung der elektrodermalen Aktivität spielt in der psychophysiologischen<br />

Forschung eine große Rolle, denn sie gilt als äußerst sensitiver Indikator für psychologische<br />

Phänomene. Da die Schweißdrüsen rein sympathisch innerviert werden, ist die elektrodermale<br />

Aktivität ein eindeutiger Indikator für sympathische Aktivität und damit für die Stärke der<br />

Erregungssteigerung. Die Hautleitfähigkeit steht beispielsweise in direktem Zusammenhang<br />

zur Reizintensität (Bernstein, 1969) und auch zur Intensität einer affektiven Reaktion. So<br />

zeigt sich in einer Studie von Greenwald, Cook und Lang (1989, p. 59), zum Zusammenhang<br />

zwischen der subjektiven Einschätzung affektiver <strong>Reaktionen</strong> und den physiologischen<br />

Erregungsindikatoren, dass „larger mean skin conductance changes were significantly related<br />

to increased arousal ratings, as found by regression analysis, F (1,46) =21.26, p< 0.00005)“.<br />

Greenwald et al. folgern aus ihren Ergebnissen, dass die Hautleitfähigkeit ein sensitives und<br />

spezifisches Maß affektiver Erregungssteigerung (arousal) ist. Im Einklang damit stehen auch<br />

die Befunde von Hubert und de Jong-Meyer (1991), die zeigen, dass Probanden <strong>auf</strong> eine<br />

unangenehme, emotional erregende Filmszene mit einer signifikanten Steigerung der<br />

Hautleitfähigkeit reagieren. In dieser Studie wurde ebenfalls eine signifikante Verringerung<br />

der Hautleitfähigkeit in Reaktion <strong>auf</strong> einen angenehmen, amüsanten Film gezeigt, was <strong>auf</strong><br />

eine gewisse entspannende Wirkung der Filminhalte und die damit einhergehende<br />

Verringerung der sympathischen Aktivität zurückzuführen sein könnte.<br />

2.2.2.2 Die Herzschlagfrequenz<br />

Die Aktivität des Herz-Kreisl<strong>auf</strong>systems spielt für den Energiehaushalt des Körpers eine<br />

entscheidende Rolle: Sie sorgt für den Transport von Sauerstoff und anderen Nährstoffen zu<br />

den Organen, den Abtransport von Abbausubstanzen, die Thermoregulation des Körpers und<br />

die Informationsübertragung über den Hormontransport. Die Herzschlagfrequenz oder auch<br />

Herzrate, steht für die Anzahl der Herzschläge pro Minute (engl.: beats per minute, bpm) und<br />

ist der in der Psychophysiologie am häufigsten verwendete Kennwert des kardiovaskulären<br />

Geschehens, da sich fast jede Änderung des psychischen und physischen Geschehens in einer<br />

Veränderung der Herzrate niederschlägt. Das Besondere dieses Indikators ist die zweiseitige<br />

Reaktionsrichtung relativ zum Ausgangswert (Akzeleration und Dezeleration).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!