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„Motivdiagnostik anhand physiologischer Reaktionen auf Filmszenen“

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6. Zusammenfassung<br />

Zusammenfassung 80<br />

Gegenstand der vorliegenden Untersuchung war die Erprobung eines objektiven Verfahrens<br />

zur Diagnostik basaler Motive <strong>anhand</strong> <strong>physiologischer</strong> <strong>Reaktionen</strong> <strong>auf</strong> Filmszenen. Dabei<br />

sollte vor dem Hintergrund der von McClelland et al. (1989) postulierten Unterscheidung<br />

zwischen impliziten und expliziten Motiven untersucht werden, ob es möglich ist, durch die<br />

Simulation potenziell motivanregender Situationen in Form von motivthematischen<br />

Filmszenen basale Motive anzuregen, die <strong>auf</strong>grund ihrer affektiven Verankerung von<br />

physiologischen Veränderungen begleitet werden, und ob diese physiologischen <strong>Reaktionen</strong><br />

als Indikator für die individuelle Motivausprägung geeignet sind. Es wurde erwartet, dass<br />

Probanden mit einer starken Motivausprägung im Vergleich zu Probanden mit einer geringen<br />

Motivausprägung <strong>auf</strong> eine Filmszene, die für dieses Motiv potenzielle Anreize enthält, mit<br />

gesteigerter <strong>physiologischer</strong> Aktivierung reagieren. Weiterhin wurde angenommen, dass diese<br />

Zusammenhänge für die expliziten Motive nicht nachgewiesen werden können, da die<br />

impliziten und die expliziten Motive zwei voneinander unabhängige Motivsysteme darstellen.<br />

Für eine empirische Prüfung dieser Annahmen, wurden bei 30 Probanden in einer<br />

Voruntersuchung mittels TAT die Ausprägung des impliziten Macht-, Leistungs- und<br />

Anschlussmotivs sowie <strong>anhand</strong> des PRF die Ausprägung der expliziten Motive ermittelt. In<br />

der zweiten Untersuchung wurden den Probanden neun kurze motivthematische Filmszenen<br />

gezeigt und parallel die Veränderungen der Hautleitfähigkeit (SCR), der Herzrate und der<br />

Atemfrequenz erfasst.<br />

Die Annahmen einer für die Motivthematik spezifischen Wirkung der Filmszenen <strong>auf</strong><br />

die physiologischen <strong>Reaktionen</strong> der Probanden konnten empirisch nicht bestätigt werden. In<br />

den physiologischen <strong>Reaktionen</strong> spiegelten sich nicht die motivthematischen Inhalte der<br />

Filmszenen wider und es konnten auch keine motivspezifischen Zusammenhänge zwischen<br />

den physiologischen <strong>Reaktionen</strong> <strong>auf</strong> die Szenen und der Ausprägung der basalen Motive<br />

gefunden werden. Vielmehr zeigten sich für die Ausprägung des Leistungs- und des<br />

Machtmotivs konsistent über alle Szenen hinweg negative Zusammenhänge mit der<br />

Veränderung der Herzrate und auch mit der Amplitudenfrequenz der SCR. Je höher die<br />

Ausprägung des Machtmotivs, desto geringer ist die Steigerung der Herzrate bzw. der<br />

Amplitudenfrequenz der SCR. Für das Leistungsmotiv zeigen sich ähnliche, jedoch etwas<br />

schwächere Effekte. Mit der Ausprägung des impliziten Anschlussmotivs dagegen zeigten<br />

sich eher positive Zusammenhänge mit den physiologischen Indikatoren.

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