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„Motivdiagnostik anhand physiologischer Reaktionen auf Filmszenen“

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2.3 Ableitung der Forschungsfragen<br />

Theoretische Grundlagen 21<br />

Welche Implikationen ergeben sich nun aus den dargestellten Charakteristika der beiden<br />

Motivationssysteme, deren zugrunde liegenden physiologischen Mechanismen sowie den<br />

Anregungsprozessen für die Motivdiagnostik?<br />

2.3.1 Neue Perspektiven in der Motivdiagnostik<br />

Der TAT überzeugt durch die starke Orientierung am zu messenden theoretischen Konstrukt.<br />

Die Überlegungen, die der Konstruktion des Verfahrens zugrunde liegen, sind sehr eng mit<br />

den Charakteristika der basalen Motive verwoben. Das entscheidende Moment bei der<br />

Erfassung basaler Motive ist es, die Motive durch geeignetes Material anzuregen und die so in<br />

der Person ausgelösten unbewussten Prozesse sichtbar werden zu lassen.<br />

Wenn man die Wirkungsweise des TAT in das eingangs beschriebene Modell der<br />

klassischen Motivationspsychologie (siehe Abbildung 3) einzuordnen versucht, so sind die<br />

potenziellen situativen Anreize in den TAT-Bildern als „Miniatur-Lebenssituationen“<br />

(Heckhausen, 1960, S. 69) zu finden. In der Wechselwirkung mit der spezifischen<br />

Motivstruktur der Person können diese Anreize zur aktuellen Motivation führen. Schließlich<br />

kommt es zur Verhaltensantwort, die <strong>auf</strong>grund der motivtypischen Interpretation des TAT-<br />

Bildes in der vermehrten Produktion von motiv-spezifischen Geschichteninhalten zum<br />

Ausdruck kommt. Die Bestimmung der TAT-Werte erfolgt also durch die Beurteilung der<br />

Verhaltensantwort, dem letzten Glied des Modells (in der Abbildung grün markiert).<br />

Person<br />

(Motive)<br />

Situation<br />

(potenzielle<br />

Anreize im<br />

TAT-Bild)<br />

aktuelle<br />

Motivation<br />

Verhalten (Produktion von<br />

Phantasiegeschichten)<br />

Abbildung 3. Einordnung des TAT in das Grundmodell der klassischen Motivationspsychologie<br />

(in Anlehnung an Rheinberg, 2002, S. 72)

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