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„Motivdiagnostik anhand physiologischer Reaktionen auf Filmszenen“

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Diskussion 71<br />

eindeutig. Die Analysen <strong>auf</strong> der Basis der SCR-Amplitudenhöhe deuten noch am ehesten <strong>auf</strong><br />

eine Unabhängigkeit von den PRF-Motivkennwerten hin. Die Zusammenhänge zwischen der<br />

Ausprägung der expliziten Motive und der SCR-Amplitudenfrequenz weisen einen ähnlichen<br />

Charakter <strong>auf</strong> wie sie bei den impliziten Motiven beobachtet wurden: Für das Macht- und<br />

Leistungsmotiv bestehen negative Effekte, für das Anschlussmotiv dagegen positive Effekte.<br />

Im Gegensatz dazu erweisen sich für die Veränderung der Herzrate alle Zusammenhänge als<br />

negativ. Die bei den TAT-Motivkennwerten zwischen dem Leistungs- bzw. Machtmotiv und<br />

dem Anschlussmotiv beobachtete Differenzierung in der Richtung der Zusammenhänge ist<br />

hier nicht mehr erkennbar.<br />

5.2 Zusammenfassung der Ergebnisse der explorativen Datenanalyse<br />

Die Analysen zum subjektiv eingeschätzten Motivgehalt (siehe Abschnitt 4.4.1) erbringen bei<br />

allen Szenen eine weitgehende Übereinstimmung mit der motivthematischen Einordnung der<br />

Szenen. Das Motivthema, das von den Probanden als am stärksten ausgeprägt beurteilt wurde,<br />

stimmt mit dem im Vorfeld festgelegten Motivthema der Szene überein. Allerdings werden<br />

jeder Szene mehr oder weniger stark alle drei Motivthemen zugeschrieben. Der Versuch die<br />

physiologischen <strong>Reaktionen</strong> <strong>anhand</strong> des subjektiven Motivgehaltes und der Ausprägung der<br />

impliziten Motive vorherzusagen, erbringt keine systematischen Effekte. Die Ergebnisse der<br />

Regressionsanalyse spiegeln zwar die negativen Zusammenhänge der Ausprägungen des<br />

impliziten Macht- und Leistungsmotivs mit den Veränderungen der Herzrate wider, deuten<br />

jedoch nicht dar<strong>auf</strong> hin, dass die Berücksichtigung der subjektiven Wahrnehmung der<br />

Situation den prognostischen Wert der Motivausprägung maßgeblich steigert.<br />

Ebenso zeigen die Analysen zur emotionalen Bedeutsamkeit der Filmszenen (siehe<br />

Abschnitt 4.4.2) eine weitgehende Unabhängigkeit von der Ausprägung der impliziten und<br />

expliziten Motive sowie von den physiologischen Kennwerten. Daraus lässt sich folgern, dass<br />

das wahrgenommene emotionale Erleben der Filmszenen unabhängig vom physiologischen<br />

Geschehen ist und das Vorhandensein eines stark ausgeprägten Motivs das emotionale<br />

Erleben nicht beeinflusst. Dies unterstützt die Theorie, implizite Motive seien dem<br />

Bewusstsein nicht zugänglich, steht aber im Widerspruch zu der Annahme, das<br />

Vorhandensein impliziter Motive könne durch das emotionale Erleben in den für das Motiv<br />

charakteristischen Situationen erschlossen werden (Rheinberg, 2004).

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