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„Motivdiagnostik anhand physiologischer Reaktionen auf Filmszenen“

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1. Einleitung<br />

Einleitung 1<br />

“Kräfte lassen sich nicht mitteilen, sondern nur wecken.“ Dieser Ausspruch von Georg<br />

Büchner aus dem 19. Jahrhundert lässt vermuten, dass das Phänomen der Motivation, obwohl<br />

es in der Psychologie einen noch sehr jungen Forschungszweig prägt, dem Menschen schon<br />

seit jeher bekannt ist. Es wurden viele Versuche unternommen diese unbewusste Energie, die<br />

in uns steckt, uns <strong>auf</strong> fast wunderliche Weise antreibt und sogar beflügelt, zu beschreiben.<br />

DeCharms charakterisiert sie sehr treffend als „so etwas wie eine milde Form der<br />

Besessenheit“ (DeCharms, 1979, S. 55). Und obwohl der Zustand der Motivation jedem<br />

Individuum aus dem Selbsterleben vertraut ist, sind die Art der Situationen, die ihn auslösen,<br />

sowie das Erleben des Zustandes an sich doch individuell sehr verschieden und die Prozesse<br />

spielen sich zum großen Teil unterhalb der Schwelle des Bewusstseins ab. Dies macht die<br />

Erforschung des Phänomens so faszinierend und gleichzeitig so schwierig.<br />

Die Grundidee dieser Untersuchung besteht darin, sich den Motiven nicht direkt <strong>auf</strong><br />

explizitem Wege zu nähern, sondern sie indirekt über die aus ihrer Anregung resultierenden<br />

Prozesse messbar zu machen. Durch die Simulation potenziell motivanregender Situationen in<br />

Form von speziell ausgewählten Filmszenen, sollen die Motive analog zu den Kräften in<br />

Georg Büchners Ausspruch‚ ‚geweckt’ werden. Die dabei ausgelösten psychophysiologischen<br />

Phänomene dienen dann als Indikatoren für den Ausprägungsgrad bestimmter Motive. Im<br />

Mittelpunkt der Untersuchung steht also die folgende Frage: Gelingt es durch Filmszenen<br />

Motive anzuregen und die physiologischen <strong>Reaktionen</strong> als psychophysiologische Indikatoren<br />

für die Motivausprägung zu nutzen? Darüber hinaus werden auch theoretisch verwandte<br />

Konstrukte und mögliche Mediator- oder Moderatorvariablen in die Untersuchung<br />

einbezogen.<br />

Im folgenden Abschnitt sollen zunächst das Phänomen der Motivation und die<br />

zugrunde liegenden physiologischen Prozesse näher beschrieben werden. Im Anschluss<br />

werden das methodische Vorgehen sowie die Ergebnisse dargestellt und abschließend<br />

diskutiert.

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