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„Motivdiagnostik anhand physiologischer Reaktionen auf Filmszenen“

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Diskussion 78<br />

Phantasieproduktionen zugelassen werden. Zwar sprechen die gefundenen motivspezifischen<br />

Effekte eher gegen diesen Einwand, in folgenden Untersuchungen sollten jedoch, um das<br />

Risiko einer Hemmung der Phantasieproduktion zu vermeiden, nur Studenten aus dem ersten<br />

Semester oder aus einem anderen Studienfach als Probanden eingesetzt werden.<br />

(2e) Streng genommen sind die Befunde auch nicht ohne weiteres <strong>auf</strong> die gesamte<br />

Population verallgemeinerbar, denn es wurden fast ausschließlich weibliche Probanden (N =<br />

28) untersucht. Da das Vorhandensein von Geschlechtsunterschieden in der Population nicht<br />

ausgeschlossen werden kann, sind die Aussagen nur <strong>auf</strong> Frauen übertragbar. In zukünftigen<br />

Untersuchungen sollten sowohl männliche als auch weibliche Probanden untersucht werden,<br />

um ein repräsentativeres Ergebnis zu erhalten.<br />

(2f) In der vorliegenden Untersuchung wurde unter anderem <strong>auf</strong>grund der<br />

eingeschränkten Verfügbarkeit von entsprechender Technik nur ein Teil der für<br />

psychophysiologische Untersuchungen verfügbaren physiologischen Parameter<br />

herangezogen. Für die kardiovaskuläre Aktivität stehen neben der Herzrate auch noch der<br />

systolische und der diastolische Blutdruck zu Verfügung. Darüber hinaus wäre auch die<br />

hirnelektrische Aktivität ein interessanter Untersuchungsgegenstand. Weiterhin bietet es sich,<br />

wie oben bereits erwähnt, an, die Ausschüttungsprofile von bestimmten Neurohormonen<br />

<strong>anhand</strong> der Konzentration im Speichel zu untersuchen.<br />

(2g) Abschließend soll noch <strong>auf</strong> die in Abschnitt 4.1 und 4.3 gefundenen<br />

Positionseffekte eingegangen werden. Die Analysen <strong>auf</strong> der Basis der Amplitudenhöhe der<br />

SCR zeigen nur für die ersten drei Szenen signifikante negative Zusammenhänge mit den<br />

PRF-Werten für das Leistungs- und das Machtmotiv. Diese Effekte können neben inhaltlichen<br />

Aspekten der Filmszenen auch verschiedene andere Ursachen haben. Zum einen kommen<br />

messmethodische Besonderheiten in Frage. Bei der Aufzeichnung der elektrodermalen<br />

Aktivität kann es insbesondere bei längeren Untersuchungen mit voranschreitender Zeit zu<br />

Einwirkungen des Elektrolyten der Elektrodenpaste <strong>auf</strong> die Haut kommen. Die resultierenden<br />

destabilisierenden Effekte in Form einer Drift sind insbesondere zu Beginn der Messung zu<br />

erwarten (Schandry, 1988). Eine andere mögliche Ursache für Reihenfolgeeffekte könnte in<br />

der langsamen Gewöhnung an die Untersuchungssituation liegen. Denkbar wäre auch, wie in<br />

Abschnitt 4.3 bereits angesprochen, dass es während der ersten Filmszenen nach Beginn der<br />

Untersuchung bei den Probanden, die <strong>auf</strong>grund ihres ausgeprägten expliziten Leistungs- bzw.<br />

Machtmotivs die Untersuchung angespannt begonnen haben, ein Zustand der Entspannung<br />

eingetreten ist, weil die erwarteten Beanspruchungen in der Untersuchung nicht eingetreten<br />

sind. Um in nachfolgenden Untersuchungen Effekte, die <strong>auf</strong> die (motivthematischen) Inhalte

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