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„Motivdiagnostik anhand physiologischer Reaktionen auf Filmszenen“

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Ergebnisse 48<br />

4.2 Motivausprägung und physiologische <strong>Reaktionen</strong> <strong>auf</strong> die Filmszenen<br />

Um den in Hypothese 2 angenommenen Zusammenhang zwischen der Höhe der Motiv-<br />

kennwerte im TAT (TATLM, TATMM, TATAM) und den physiologischen <strong>Reaktionen</strong> <strong>auf</strong> die<br />

Filmszenen 1 bis 9 zu untersuchen, wurden bivariate Korrelationsanalysen nach Pearson<br />

durchgeführt. Für die Analyse <strong>auf</strong> der Basis der Amplitudenfrequenz der SCR (SCRfrequenz)<br />

ergibt sich ein nicht hypothesenkonformes Bild (siehe Tabelle 12). Es zeigen sich signifikante<br />

negative Korrelationen zwischen dem TAT-Wert für das Machtmotiv und der 1., 4., und 7.<br />

Filmszene (alle anschlussthematisch) sowie der 2. und 5. (leistungsthematischen) und 6.<br />

(machtthematischen) Filmszene. Die erwarteten motivspezifischen positiven Korrelationen<br />

Tabelle 12. Koeffizienten für die Korrelation zwischen den TAT-Motivwerten (TATLM,<br />

TATMM, TATAM) und den Filmszenen (S1- 9) <strong>auf</strong> der Basis der korrigierten<br />

Amplitudenfrequenz der SCR (SCRfrequenz)<br />

SCRfrequenz<br />

S1/AM S2/LM S3/MM S4/AM S5/LM S6/MM S7/AM S8/LM S9/MM S1-9<br />

TATLM -.21 -.28 -.09 -.35 -.10 -.09 -.07 -.14 .19 -.16<br />

TATMM -.49** -.48* -.18 -.40* -.44* -.45* -.38* -.20 .10 -.41*<br />

TATAM -.02 .27 .27 .29 .12 .03 .16 .10 .17 .19<br />

Anmerkungen. N = 30. * p < .05, ** p < .01. S1, 2…9 = 1., 2. ...9. Filmszene. S1-9 = Mittelwert über<br />

alle Szenen. AM = anschlussthematisch, LM = leistungsthematisch, MM = machtthematisch.<br />

bleiben aus. Stattdessen ergibt sich insbesondere für das Machtmotiv der in Bezug <strong>auf</strong> die<br />

Motivthematik der Filmszene unspezifische Effekt, dass hohe Motivausprägungen tendenziell<br />

mit vergleichsweise geringeren SCR-Amplitudenfrequenzen einhergehen. Diese Tendenz<br />

drückt sich auch in der signifikanten negativen Korrelation zwischen dem TAT-Wert für das<br />

Machtmotiv und der über alle Szenen gemittelten Amplitudenfrequenz aus. Eine Ausnahme<br />

bilden nur die Filmszenen 3, 8 und 9, die relativ geringe negative bzw. sogar positive<br />

Korrelationskoeffizienten <strong>auf</strong>weisen. Inhaltlich heben sich diese drei Szenen dadurch von den<br />

anderen ab, dass die Protagonisten eine Rolle verkörpern, die relativ untypisch für die<br />

Lebenssituation eines Studenten ist. In der Filmszene 3 ist der Protagonist ein sehr dominanter<br />

Vater, der seinem Sohn Verbote <strong>auf</strong>erlegt. In Szene 8 geht es um zwei Rivalen im Radrennen<br />

und die 9. Filmszene ist ein Szenario im militärischen Kontext, wobei der Ranghöhere den<br />

untergeordneten Soldaten zurecht weist. Möglicherweise war es angesichts dieser Szenen für<br />

alle Probanden gleichermaßen schwierig, sich mit den Protagonisten zu identifizieren, was bei<br />

allen Probanden unabhängig von der Motivausprägung die geringe Steigerung der SCR-<br />

Amplitudenfrequenz verursacht haben könnte.

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