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„Motivdiagnostik anhand physiologischer Reaktionen auf Filmszenen“

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Theoretische Grundlagen 24<br />

McClelland et al. (1987) wurde geprüft, in welchem Zusammenhang die Anregung des<br />

Anschlussmotivs durch romantische Filmszenen zur Dopaminausschüttung bei den Probanden<br />

steht.<br />

In der vorliegenden Studie soll durch die Präsentation von verschiedenen Filmszenen,<br />

die für jeweils genau ein Motiv (Macht, Affiliation oder Leistung) potenzielle Anreize<br />

enthalten, in Wechselwirkung mit den Motiven der Probanden der Prozess der Motivierung<br />

ausgelöst werden. Die daraus resultierenden affektiven <strong>Reaktionen</strong> sollen <strong>anhand</strong><br />

psycho<strong>physiologischer</strong> Indikatoren messbar gemacht werden.<br />

2.3.3 Erwartete physiologische <strong>Reaktionen</strong><br />

Ausgehend von der Prämisse, dass die Filmszenen motivpassende Hinweisreize enthalten, die<br />

die Verfügbarkeit eines natural incentives ankündigen, sollten in Abhängigkeit von der<br />

Motivausprägung der Person antizipatorische Affektzustände entstehen, die mit<br />

physiologischen Veränderungen einhergehen. In den ersten Jahren der Motivationsforschung<br />

war man sich über den Charakter der physiologischen Korrelate von Motiven einig: „[…]<br />

practically all that was said about the physiological aspect of human motivation was that any<br />

type of motive arousal produced a very general type of physiological arousal […]“<br />

(McClelland, 1987, p. 13).<br />

Wie bereits erwähnt, erbrachten verschiedene Untersuchungen (McClelland et al.,<br />

1987; McClelland & Kirschnit, 1988) zu den biologischen Grundlagen von Motiven Hinweise<br />

dar<strong>auf</strong>, dass bestimmte Motive mit einer erhöhten Konzentration von spezifischen Hormonen<br />

assoziiert sind. Daraus leiten McClelland & Kirschnit (1988) folgende Schlussfolgerung ab:<br />

„Thus, different motives may be subserved by different hormones, making it unlikely that all<br />

motives lead to the same physiological arousal” (p. 51). Die Befunde ihrer Untersuchung zum<br />

Zusammenhang zwischen Motiven und der Konzentration von Immunstoffen im Körper<br />

scheinen diese Vermutung zu bestätigen: Es konnte gezeigt werden, dass<br />

affiliationsmotivierte Menschen, die einen 50-minütigen affiliationsthematischen Film sahen,<br />

einen deutlichen Anstieg der Konzentration des Immunstoffes Immunoglobin A (S-IgA) in<br />

Blut und Speichel <strong>auf</strong>weisen. Im Gegensatz dazu war bei hoch Machtmotivierten, die einen<br />

machtthematischen Film sahen, eher eine Senkung der Konzentration dieses Immunstoffes zu<br />

beobachten. Die Wissenschaftler führen dies <strong>auf</strong> die gefundenen Unterschiede in der Aktivität<br />

des sympathischen Nevensystems zurück: „[…] uptight power orientated people should be

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