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5. Ankern<br />
100<br />
hundertprozentig auszuschließen. Dass dies in sommerlich überfüllten Ankerbuchten<br />
nicht von jedem Skipper eingehalten wird, weiß jeder erfahrene<br />
Segler. Was tun? Eine andere Bucht suchen oder im weniger geschützten Außenbereich<br />
der Bucht ankern, sofern die Wassertiefe nicht zu groß ist. Mit einem<br />
Schiff mit wenig Tiefgang, beispielsweise einem Integralschwerter gibt<br />
es manchmal noch die Alternative, den Buganker im Flachwasser in Ufernähe<br />
auszubringen und das Heck mit einer Landleine an einem Baum oder Stein zu<br />
sichern. In einigen Buchten der Türkei ist es allerdings inzwischen verboten,<br />
an Bäumen festzumachen. Stattdessen sind farbig gekennzeichnete Stahlpfeiler<br />
zum Festmachen ans Ufer gesetzt.<br />
5.2 Ausbringen des Ankers<br />
Wo genau in der Bucht der Anker ausgebracht wird, ist – abgesehen vom notwendigen<br />
Abstand zu anderen Schiffen – in erster Linie davon abhängig, aus<br />
welcher Richtung der Wind weht und wie viel Kettenlänge bei gegebener Wassertiefe<br />
gefiert werden muss.<br />
Falls mit Winddrehern zu rechnen ist, sollte natürlich auch der Abstand zum<br />
Land ausreichend bleiben.<br />
Der Anker wird von einem Crewmitglied aus der Halterung am Bugbeschlag gelöst<br />
und die Ankerwinsch zum Fieren vorbereitet. Bei manchen Winschen kann<br />
man rein mechanisch über eine Rutschkupplung den Anker durch sein Gewicht<br />
fieren, andere Winschen arbeiten auch beim Fieren elektrisch unterstützt.<br />
Verlauf des Ankermanövers:<br />
. Der Rudergänger sucht mithilfe des Echolots den optimalen Ankerplatz,<br />
fährt vielleicht ein bis zwei Kreise, um auch die Umgebung auszuloten, und<br />
fährt dann das Schiff unter Motor sehr langsam in Windrichtung auf die<br />
Ankerposition.<br />
. Am vorgesehenen Ort mit dem Bug im Wind ruft der Rudergänger dem Crewmitglied<br />
auf dem Vorschiff zu: »Lass fallen Anker! Wassertiefe x Meter!<br />
Y Meter Kette fieren!« und legt den Rückwärtsgang ein, um sicherzustellen,<br />
dass der Anker im Moment der Grundberührung sich in die passende Richtung<br />
legt.<br />
. Der Vorschiffsmann fiert nun die Kette der Wassertiefe entsprechend und<br />
orientiert sich dabei an den Kettenmarkierungen (siehe oben). Auf keinen<br />
Fall »wirft« er den Anker und lässt die Kette ausrauschen! Gleichzeitig<br />
motort der Rudergänger im Rückwärtsgang mit kleiner Drehzahl (etwa<br />
800 Umdrehungen pro Minute) achteraus.<br />
. Die Ankerkette wird nun weiter gefiert, bis sie etwa mit 3-facher Wassertiefe<br />
ausgestreckt ist. Bei viel Wind eher mit 5-facher Wassertiefe. Ist genügend