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Leseprobe - Delius Klasing

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4. Hafenmanöver<br />

76<br />

die belegt werden muss, um das Schiff bei seitlich einfallendem Wind gegen<br />

Abtreiben zu sichern. Gleiches gilt bei Strömung! Der Blick in den Verklicker<br />

und auf die Wasseroberfläche ist somit unabdinglich.<br />

Sofern der Skipper sich den Liegeplatz aussuchen kann (in der Hochsaison<br />

kaum zu erwarten), ist es von Vorteil, gegen den Wind in Vorausfahrt anzulegen,<br />

denn so kann das Schiff leichter unter Maschine stabilisiert werden. Beim<br />

Anlegen mit dem Wind von achtern ist der Rudergänger gezwungen, mit eingelegtem<br />

Rückwärtsgang das Manöver zu fahren und dies wird – bedingt durch<br />

den Radeffekt (siehe oben) – schnell eine unerwünschte Drehung verursachen,<br />

die das Manöver erschwert.<br />

Es gibt noch einen anderen Grund, warum das Anlegen gegen den Wind zu bevorzugen<br />

ist: Der Niedergang ist dann windgeschützt. Meist befindet sich die<br />

Pantry nahe am Niedergang und so wird die Gasflamme schnell ausgeblasen,<br />

wenn das Heck in den Wind zeigt. Und falls es regnen sollte, regnet es nicht<br />

in die Kochtöpfe …<br />

Sofern es möglich ist, zu wählen, ob mit der Backbordseite oder der Steuerbordseite<br />

angelegt wird, kann der Radeffekt durchaus positiv eingesetzt<br />

werden:<br />

Jedes Schiff hat eine »Schokoladenseite« zum Anlegen, nämlich die Seite, in<br />

die der Radeffekt bei eingelegtem Rückwärtsgang zieht. Bei einer vorwärts<br />

linksdrehenden Schraube ist dies also die Steuerbordseite, denn im Rückwärtsgang<br />

dreht sie ja rechts, wodurch<br />

das Heck nach Steuerbord versetzt<br />

wird. Der optimale Liegeplatz<br />

für eine solche Yacht wäre also ein<br />

Platz mit Ponton an Steuerbord. Der<br />

Rudergänger fährt das Schiff vorsichtig<br />

in einem spitzen Winkel von etwa<br />

20 Grad vorwärts an den Steg und<br />

nutzt den Radeffekt, um im Rückwärtsgang<br />

das Schiff nicht nur abzustoppen,<br />

sondern auch gleichzeitig<br />

das Heck an den Steg zu drehen.<br />

Apropos Drehen: Manchmal muss<br />

das Schiff um 180 Grad oder sogar<br />

noch mehr gedreht werden. Auch dabei<br />

gibt es durch den Radeffekt eine<br />

»Schokoladenseite«. Bei beispielsweise<br />

linksdrehender Schraube, also<br />

rechtsdrehend im Rückwärtsgang, ist<br />

Drehen auf dem Teller.<br />

die Drehung gegen den Uhrzeigersinn

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