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Flüssigkeit. So verdrängt also beispielsweise eine neun Tonnen schwere Yacht<br />
neun Tonnen Wasser. Dies bedeutet, dass ihr Unterwasserschiff neun Kubikmeter<br />
Volumen hat. Nebenbei: Der Begriff »Verdrängung« hat hierin seinen<br />
Wortursprung. Bei Salzwasser verändert sich der Wert um etwa drei Prozent,<br />
da Salzwasser eine größere Dichte hat als Süßwasser.<br />
Dringt nun durch ein Leck Wasser in den Rumpf, so wird – einfach gesprochen<br />
– das Schiff um das Gewicht dieses Wassers innerhalb des Rumpfes schwerer.<br />
Sind schließlich die neun Kubikmeter Wasser in den Rumpf eingedrungen, die<br />
vorher bei »normaler« Wasserlinie von ihm als Unterwasserschiff verdrängt<br />
wurden, so ist die Grenze erreicht und die Yacht sinkt.<br />
Ein Wassereinbruch kann vielfältige Ursachen haben:<br />
Rein statistisch ist die Ursache Nummer eins die falsche Bedienung der Toilette.<br />
Auf den meisten Schiffen müssen die Seeventile für den Seewassereinlass<br />
und den Schmutzwasserauslass vor der Benutzung geöffnet und danach wieder<br />
verschlossen werden, denn fast immer sind die Toiletten unter der Wasserlinie<br />
eingebaut. Auch eine Schlauchführung in Form eines Schwanenhalses<br />
ist nicht immer ausreichend, um sicherzustellen, dass das Schiff nicht über<br />
die Toilette vollläuft. Ein Schwanenhals funktioniert nur, wenn er an seiner<br />
höchsten Stelle belüftet ist. Eine sorgfältige Einweisung der Crew in die Bedienung<br />
der Toilettenpumpe ist daher unabdinglich.<br />
Die zweithäufigste Ursache für ein Leck ist das Platzen oder Reißen irgendwelcher<br />
Schläuche. In erster Linie sind hier die Kühlwasserschläuche und der<br />
Auspuff des Motors zu nennen. Eine Segelyacht sollte zwar so gut gewartet<br />
sein, dass dies nicht passieren kann, aber auch hier gilt Murphys Gesetz. Der<br />
vorausschauende Skipper hat dazu immer eine Rolle von elastischem, aber<br />
reißfestem Tape dabei, das speziell für solche Einsätze gedacht ist. Eine provisorische<br />
Reparatur ist damit meist machbar.<br />
Auch Kollisionen mit Treibgut, einem Baumstamm, einem Fass, auf Langfahrt<br />
auch mit einem an der Oberfläche schlafenden Wal können einen Wassereinbruch<br />
verursachen. Die Mehrzahl der Yachten ist aus Polyester gebaut. Dieser<br />
Werkstoff ist bei ausreichender Rumpfstärke sehr schlagfest, sodass die Kollision<br />
zum Beispiel mit einem Baumstamm im vorderen Rumpfbereich in der Regel<br />
kein Leck hervorrufen wird. Das Problem entsteht an anderer Stelle, nämlich<br />
am Ruder. Moderne Schiffe haben ein schmales, tiefes, hydrodynamisch<br />
sehr effektives Spatenruder, das aber auf manchen Großserienschiffen nicht<br />
ausreichend, nicht stabil genug im Rumpf verankert ist, um einer schweren<br />
Kollision standhalten zu können. Ein solches Leck am Übergang des Ruders<br />
in den Rumpf lässt sich mit Bordmitteln nicht beheben. Man kann bestenfalls<br />
versuchen, die Menge des eintretenden Wassers mit Lappen, Pfropfen und Keilen<br />
zu verringern.<br />
7.8 Leckbekämpfung bei Wassereinbruch<br />
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