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Begegnung im Nebel.<br />
7.6 Nebel<br />
Beinahekollision im Nebel<br />
Eine erlebte klassische Nebelsituation: Wir sind im Frühsommer auf einem<br />
Überführungstörn im Ärmelkanal unterwegs von Den Helder nach Brest. Unsere<br />
12-Meter-Yacht ist mit der neuesten Navigationselektronik ausgerüstet:<br />
GPS, Radar, AIS, DSC-Seefunk, Kartenplotter. Dazu natürlich die klassischen<br />
Hilfsmittel wie Kompass, Echolot, Logge … alles funktionsfähig. Vor dem<br />
Auslaufen in Cherbourg hören wir natürlich den Wetterbericht auf UKW und<br />
schauen uns auch die Großwetterlage im Internet an. Auf der Vorderseite eines<br />
Tiefs westlich von Irland strömt feuchtwarme Luft von Nordspanien über<br />
Westfrankreich nach Südengland, Wind Südwest Beaufort 2 bis 3, Sicht drei<br />
bis vier Seemeilen, zeitweise Nebelfelder. Da die Zeit drängt, können wir nicht<br />
auf die Rückseite des Tiefs mit günstigerem (und trockenerem!) Nordwestwind<br />
warten und entscheiden uns auszulaufen. Die Planung: mit einem ersten<br />
Kreuzschlag nach Westnordwest bis an den Rand des Verkehrstrennungsgebietes<br />
nördlich der englischen Kanalinseln und dann auf dem anderen Bug mit<br />
günstigem Gezeitenstrom runter nach Süden zwischen Alderney und dem Festland<br />
hindurch in Richtung Jersey.<br />
Die erste Hälfte des Plans lässt sich ohne Probleme umsetzen. Nach etwa zwei<br />
Stunden sehen wir die ersten Frachter auf dem Dampfertrack recht voraus,<br />
wenden und segeln mit neuem Kurs in Richtung Jersey. Fahrt durchs Wasser<br />
6 Knoten, über Grund 10 Knoten, denn der Tidenstrom schiebt nun mit mehr<br />
als 4 Knoten. Allerdings setzt die Strömung gegen den Wind, sodass sich eine<br />
7.6 Nebel<br />
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