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Leseprobe - Delius Klasing

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4. Hafenmanöver<br />

78<br />

. Ausgesprochen ärgerlich und unhöflich ist es auch, das Beiboot beim Längsseitsliegen<br />

am Steg oder im Päckchen als übergroßen »Fender« oder gar Abweiser<br />

gegenüber anderen Yachten zu missbrauchen, um zu demonstrieren,<br />

dass ein Nachbar unerwünscht ist.<br />

. Nicht selten sieht man am Steg, dass besonders lange Festmacher für mehrere<br />

Funktionen gleichzeitig eingesetzt werden: So zum Beispiel den Bug am<br />

Schwimmsteg backbord und steuerbord mit derselben Leine auf zwei Klampen<br />

zu sichern. Später beim Ablegen kann es bei Seitenwind wichtig sein,<br />

dass die Vorleinen separat bedient werden und dann wird es kompliziert.<br />

. Eine weitere Unsitte ist es auch, vorhandene Lippklampen gar nicht zu<br />

benutzen, weil die Führung der Leine auf das andere Schiff so schneller<br />

geht. Zu schnell sind die Festmacher ohne Führung durch die Lippklampen<br />

durchgescheuert.<br />

. Bahnt es sich an, dass das Manöver möglicherweise misslingt, wird manch<br />

ein Skipper vom Stress übermannt und beginnt an Deck herumzuschreien.<br />

Das macht nicht nur einen schlechten Eindruck, sondern verunsichert die<br />

Crew zusätzlich.<br />

4.4 Allgemeine Hinweise zum Ablegen<br />

Gute Kommunikation ist das A und O eines gelungenen Hafenmanövers. Nur<br />

perfekt eingespielte Crews schaffen es, ein Hafenmanöver ohne sprachliche<br />

Kommunikation problemlos durchzuführen. Also will auch das Ablegen vor<br />

dem Starten der Maschine in Ruhe mit der Besatzung durchgesprochen sein.<br />

Jede Aufgabe an Deck wird eindeutig jeweils einem Crewmitglied zugeordnet.<br />

Es geht darum, den Liegeplatz zügig, aber ohne Hektik, und vor allem ohne<br />

Kollision mit anderen Booten zu verlassen.<br />

Sofern genügend Besatzung zur Verfügung steht, sollte eine Person am Bug,<br />

eine andere mittschiffs und eine dritte am Heck stehen, um im passenden<br />

Moment die richtige Leine loswerfen zu können. Die Anweisung dafür kommt<br />

in jedem Fall vom Rudergänger. Auf keinen Fall sollten Leinen losgeworfen<br />

werden, bevor der Rudergänger dazu eine Anweisung gegeben hat, denn sonst<br />

gerät das Schiff möglicherweise durch Windeinfluss unkontrolliert ins Treiben.<br />

Die wichtigste Frage vor dem Ablegen lautet: In welcher Reihenfolge werden<br />

die Festmacher losgeworfen? Grundsätzlich gilt, dass zuerst in Lee und dann<br />

in Luv losgeworfen wird. Dies bedeutet, dass die Leine, die das Schiff in der<br />

vorherrschenden Windrichtung hält, die letzte ist, die losgeworfen wird. Ein<br />

Blick in den Verklicker klärt die Lage.<br />

Gerade beim Ablegen ist es wichtig, dass der Rudergänger den Radeffekt des<br />

Propellers in seine Planung miteinbezieht, denn allein durch Ruderlegen ist es

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