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AIS (Abkürzung für Automatic Identification System = automatisches Identifikationssystem)<br />
setzt sich auch an Bord von Freizeitschiffen seit einigen<br />
Jahren immer mehr durch. Es handelt sich dabei um eine Navigationshilfe zur<br />
Ortung anderer Fahrzeuge, bei der auf einem Bildschirm je nach Einstellung<br />
unter anderem folgende Schiffs-Informationen im Umkreis von etwa maximal<br />
50 Seemeilen sichtbar gemacht werden: Name, Position, Fahrt über Grund,<br />
Kurs über Grund, MMSI-Code, Zielhafen, Ladung und vieles mehr, was nicht<br />
unbedingt für die Navigation des Yachtskippers von Bedeutung ist. Die Datenübertragung<br />
erfolgt über UKW-Seefunk (= VHF).<br />
Es ist unmittelbar einleuchtend, dass diese Informationsflut auf einen kleinen<br />
Yacht-Bildschirm (koppelbar mit dem Radarbildschirm) übertragen schnell<br />
unüberschaubar wird. Darum kann der Skipper am Gerät einstellen, welche<br />
Informationen er wünscht und welche unterdrückt werden sollen. In der Regel<br />
reichen Angaben zu Kurs und Fahrt des anderen Fahrzeugs, um beurteilen<br />
zu können, ob ein Kollisionsrisiko besteht, denn darum geht es letztendlich.<br />
Somit ist AIS eine Ergänzung zum Radar. AIS-Geräte gibt es als Sende- und<br />
Empfangsgeräte (Transponder), aber auch nur als Empfangsgeräte (Receiver).<br />
Letztere sind auf Yachten verbreiteter.<br />
Theoretisch sind alle Fahrzeuge der Berufsschifffahrt verpflichtet, ein AIS-<br />
Sende- und Empfangsgerät an Bord zu haben und es zu benutzen. Freizeit-<br />
Fahrzeuge unterliegen nicht dieser Verpflichtung. Wenn man als Segler nun<br />
aber auf See das eigene AIS benutzt und vergleicht, welche Schiffe man tatsächlich<br />
mit dem Auge sieht und welche auf dem AIS-Display abgebildet sind,<br />
so muss man leider manchmal feststellen, dass die Verpflichtung der Berufsschifffahrt,<br />
AIS-Signale zu senden, keineswegs immer eingehalten wird. Genau<br />
dies ist der Grund, warum man auf einer Yacht auf keinen Fall auf ein<br />
Radar verzichten sollte, wenn ein AIS-Gerät an Bord ist. Auf einem richtig<br />
eingestellten Radar wird man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein anderes,<br />
auch sehr kleines Fahrzeug im Abstand von mindestens einer Seemeile sehen.<br />
Wenn hingegen auf einem AIS-Empfänger keine Signale empfangen werden,<br />
der Bildschirm also leer bleibt, so kann daraus mitnichten geschlossen werden,<br />
dass sich keine anderen Fahrzeuge in der Umgebung befinden. Das AIS<br />
ersetzt NICHT das Radar!<br />
6.2 Einsatz von Radar und AIS<br />
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