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es? Schwimmstege? Pfähle? Nackte Betonpier? Ist eine Anmeldung beim<br />
Hafenbüro vorgeschrieben? Auf welchem VHF-Kanal? Wie steht der Wind<br />
auf den Liegeplatz? Gibt es Strömung? Was überwiegt, Windeinfluss oder<br />
Strömungseinfluss?<br />
. Das Deck muss aufgeräumt sein! Keine Klappfahrräder, Surfboards oder Sonnenhandtücher<br />
an Deck, freie Seereling ohne Handtücher, keine herumliegenden<br />
Leinen oder Fender.<br />
. Ausreichend früh, noch bevor das eigentliche Anlegemanöver beginnt,<br />
müssen Fender ausgebracht werden. Und zwar nicht nur auf der geplanten<br />
Pontonseite, sondern auf beiden Seiten des Schiffes. Denn es kann immer<br />
in letzter Minute etwas Unvorhergesehenes eintreten, was es notwendig<br />
macht, die Anlegeseite zu wechseln. Zusätzlich einen oder zwei große Kugelfender<br />
mobil bereithalten! Oft sind insbesondere Charterschiffe mit zu<br />
wenigen und zu kleinen Fendern ausgerüstet. Überprüfen Sie daher beim<br />
Durchsehen der Ausrüstung schon bei der Übernahme des Schiffes, ob ausreichend<br />
Fender an Bord sind.<br />
. Das Gleiche gilt für die Festmacher: Sofern nicht eindeutig ist, mit welcher<br />
Seite festgemacht wird, ist es zur Stressvermeidung sinnvoll, auf beiden<br />
Seiten des Schiffes Vorleinen, Achterleinen und mindestens eine Spring,<br />
belegt auf den Klampen, vorbereitet an Deck zu haben.<br />
. Vorsicht bei den Decksluken: Luken sollten niemals in 90-Grad-Stellung oder<br />
gar vollständig 180 Grad geöffnet werden. Und schon gar nicht während<br />
eines An- oder Ablegemanövers in dieser Stellung bleiben. Allzu leicht passiert<br />
es, dass ein Besatzungsmitglied bei einem Schritt zurück mit einem<br />
Bein in die weit geöffnete Luke stürzt. Luken immer nur leicht angewinkelt<br />
öffnen. Und bei Manövern am besten vollständig schließen.<br />
. Ist der Skipper sich sicher, dass seine Crewmitglieder die nötigen Knoten<br />
(Webeleinstek für die Fender, Palstek am Festmacher …) und das Belegen<br />
einer Klampe beherrschen? Im Zweifelsfall vorher früh genug üben.<br />
. Die Crew einweisen: Manchmal ist der Skipper selbst schuld am verpatzten<br />
Hafenmanöver, weil er der Crew nicht früh genug das Manöver in Ruhe in allen<br />
Phasen des Ablaufs erklärt hat. Es muss vereinbart sein, wer konkret die<br />
Vorleinen bedient, wer die Springs, wer die Achterleine. Der Skipper muss<br />
klare Anweisungen geben, prägnant und verständlich formulieren und – um<br />
Himmels willen – selbst die Ruhe bewahren.<br />
Man liest immer wieder in Segel-Fachzeitschriften Artikel mit konkret, kochrezeptartig<br />
beschriebenen Abläufen für das An- und Ablegen. Notgedrungen<br />
muss dabei natürlich von bestimmten Rahmenbedingungen ausgegangen werden.<br />
Aber genau darin besteht die Krux. Im Realfall im Hafen herrschen in der<br />
Regel nicht die im Artikel vorausgesetzten Bedingungen. Es hat darum wenig<br />
4.2 Vorbereitung des Schiffes und der Crew vor dem Einlaufen<br />
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