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Leseprobe - Delius Klasing

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6. Angewandte Navigation und Seemannschaft<br />

130<br />

Profiltiefe im Segel in Prozent bei verschiedenen Windstärken.<br />

wird, auch diejenige ist, die in halber Masthöhe oder an Deck auftritt. Dies<br />

liegt an der Tatsache, dass der wahre Wind in der Höhe deutlich kräftiger bläst<br />

als weiter unten näher an der Meeresoberfläche, wo mehr Reibung die Windstärke<br />

reduziert. Der scheinbare Wind, der ja schließlich das Boot antreibt, ist<br />

aber das vektorielle Überlagerungsergebnis aus wahrem Wind und Fahrtwind.<br />

Und während der Fahrtwind in allen Höhenbereichen konstant ist, nimmt der<br />

wahre Wind von unten nach oben zu. Die Folge ist, dass der aus der Überlagerung<br />

resultierende scheinbare Wind von unten nach oben immer raumer<br />

einfällt (siehe Zeichnung). Dieser Tatsache muss Rechnung getragen werden<br />

im Trimm der Segel und genau das geschieht über den Twist. Eingestellt wird<br />

der Twist im Groß über die Schot und den Niederholer und an der Genua über<br />

Schot und Holepunkt an der Genuaschiene an Deck (Details dazu siehe unten).<br />

Das Profil des Segels ist gekennzeichnet durch seinen Bauch (auch Profiltiefe<br />

genannt) und durch die Lage des Punktes maximaler Tiefe. Je nach Windstärke<br />

und Einfallswinkel sollte der Bauch stärker oder schwächer ausgeprägt sein<br />

und eventuell auch in seiner Lage verändert werden. Allgemein gilt: Je mehr<br />

Wind, umso flacher muss das Segelprofil eingestellt werden.<br />

Auf Schiffen mit Achterstagspanner kann die Profiltiefe des Vorsegels durch<br />

Spannen verringert und durch Losegeben vergrößert werden. Bei einem 7⁄8-<br />

Rigg wird mit zunehmender Spannung auf dem Achterstag auch gleichzeitig<br />

die Krümmung des Masts nach vorn vergrößert, was in Folge das Großsegel<br />

flacher trimmt.<br />

Der Segeltrimm muss natürlich auch den verschiedenen Kursen zum Wind (siehe<br />

Kapitel 3.3) angepasst werden. Beginnen wir mit dem Amwindkurs, auf<br />

dem das Segel besonders sensibel auf den Trimm reagiert.<br />

Segeltrimm auf Amwindkurs<br />

Es geht darum, optimale Höhe zu laufen, also einen möglichst kleinen Winkel<br />

zum Wind zu segeln, ohne dabei zu viel Fahrt zu verlieren. Welcher Winkel<br />

dies ist, muss auf jedem Schiff individuell durch Testfahrten herausgefunden

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