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Leseprobe - Delius Klasing

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4. Hafenmanöver<br />

74<br />

Sinn, die in Zeitschriften oder Büchern meist mit Zeichnungen und Fotos dargestellten<br />

Hafenmanöver auswendig zu lernen, um sie später nachzufahren.<br />

Irgendeine entscheidende Variable wird anders sein als im »Kochrezept« und<br />

schon ist alles anders.<br />

Erheblich sinnvoller ist es, zu prüfen, welche Einflussfaktoren in der konkreten<br />

Situation eine Rolle spielen und zu überlegen, wie diese zusammenwirken<br />

(siehe Kapitel 4.1). Sich zu diesem Zweck etwas Basiswissen aus der Physik<br />

wie Hebelgesetze und Vektoraddition wieder ins Gedächtnis zu rufen, kann<br />

nicht schaden.<br />

Doch zugegeben: Bei viel Wind aus einer ungünstigen Richtung bleibt das<br />

Anlegen auch für einen erfahrenen Skipper eine Herausforderung. Die Verschiedenartigkeit<br />

der möglichen Rahmenbedingungen ist einfach zu komplex.<br />

4.3 Wichtige Details beim Anlegen<br />

und Festmachen<br />

Zwar sollte ein Anlegemanöver grundsätzlich langsam gefahren werden, aber<br />

man kann auch zu langsam sein. Dann nämlich, wenn kräftiger Wind insbesondere<br />

von der Seite auf das Schiff steht. Manövrieren ist nur möglich, wenn<br />

Fahrt im Schiff ist. Nicht zu viel, aber doch so viel, dass der Windeinfluss<br />

möglichst nicht überwiegt.<br />

Fender und Leinen<br />

Es kann nicht oft genug betont werden, dass genügend viele und richtig platzierte<br />

Fender von größter Bedeutung sind, um während des Manövers weder<br />

das eigene Schiff noch den Rumpf des Stegnachbarn zu beschädigen. Sie dürfen<br />

weder zu hoch, noch zu niedrig hängen und müssen etwa zwei Drittel der<br />

Rumpflänge im breiten Bereich abdecken. Zusätzlich ist es hilfreich, wenn<br />

mindestens ein großer Fender (zum Beispiel ein großer Kugelfender) mobil<br />

von einem Besatzungsmitglied auf Stand-by gehalten wird.<br />

Alle zur Verfügung stehenden Klampen, auch die Mittschiffsklampen, sind auf<br />

beiden Seiten des Schiffes früh genug mit einem Festmacher zu versehen, um<br />

nicht im letzten Moment unter Stress nach einer Leine suchen zu müssen.<br />

Ein Tipp speziell für Ostseehäfen mit Pfählen: Erst nach dem Passieren der<br />

Pfähle die Fender ausbringen, da das Schiff sonst leicht hängen bleibt oder<br />

sogar Relingsstützen ausgerissen werden können.<br />

Beim Anlegen längsseits am Steg, am Schwimmponton oder im Päckchen gehen<br />

die Crewmitglieder, die für die Vor- und die Achterleine zuständig sind,<br />

nicht zum Bug oder zum Heck, sondern postieren sich mit der aufgeschossenen

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