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6. Angewandte Navigation und Seemannschaft<br />
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eine Rollanlage in seiner Fläche dem Wind entsprechend geändert. Details<br />
dazu im hier anschließenden Kapitel zum Thema »Reffen«.<br />
Am Großsegel wie am Vorsegel gibt es nur drei Variablen, die der Situation<br />
angepasst werden müssen:<br />
. Anstellwinkel,<br />
. Twist,<br />
. Profil.<br />
Segel dürfen weder killen (oder gar schlagen), noch zu dicht gefahren werden.<br />
Dies wird erreicht durch einen optimal gewählten Winkel zwischen Segeln<br />
und scheinbarem Wind. Dieser Anstellwinkel – am Groß über die Stellung des<br />
Baums grob zu beurteilen – variiert je nach Segelprofil und aktueller Windstärke<br />
etwa zwischen 10 und 20 Grad. Ein zu dicht geschotetes Segel kann<br />
keinen maximalen Vortrieb erzeugen, weil sich auf der Leeseite Turbulenzen<br />
bilden.<br />
a)<br />
b)<br />
a) Turbulenzen am Segel bei zu großem Anstellwinkel und<br />
b) laminare Strömung bei passendem Anstellwinkel.<br />
Hingegen wird ein nicht dicht genug gefahrenes Segel zumindest im Vorliek<br />
killen, im Extremfall gar auf voller Länge schlagen, sodass sich kein Druck im<br />
Segel aufbauen kann. Maximaler Druck im Segel, also maximaler Vortrieb entsteht<br />
durch Maximierung des Druckunterschiedes zwischen seiner Luvfläche<br />
und der Leefläche. Die Einstellung des Anstellwinkels geschieht am Groß über<br />
die Schot und den Niederholer und am Vorsegel über die Schot und den Holepunkt<br />
(Details dazu siehe unten).