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indem man den Kursanweisungen des GPS folgt. Dabei muss aber berücksichtigt<br />
werden, dass der Über-Bord-Gefallene durch Einfluss von Wind und Wellen<br />
inzwischen eine gewisse Strecke nach Lee getrieben ist.<br />
Ohne GPS wird es schwieriger: Es muss eine Suchstrategie festgelegt werden.<br />
Je nachdem wie viel Zeit seit dem Über-Bord-Gehen vergangen ist, werden am<br />
besten rechtwinklig zur Verbindungslinie zum Unfallort Suchlinien nach dem<br />
Schema abgefahren wie es in der Zeichnung dargestellt ist.<br />
Wie wird der MOB geborgen?<br />
Das eigentliche Bergen des Verunglückten stellt ein besonderes Problem dar,<br />
denn es ist auf einer Yacht in der Regel unmöglich, die Person im Wasser mit<br />
ein oder zwei Helfern über die Seereling an Deck zu ziehen. Sofern die Befestigung<br />
der Relingsdrähte aus Leine besteht, kann man diese durchschneiden,<br />
doch meist sind die Drähte angeschraubt. Es gibt zwei Alternativen: Die erste<br />
ist, die Person nicht an der Seite, sondern am Heck an Bord zu ziehen. In ruhiger<br />
See ist dies zweifellos eine gute Idee, aber wenn ein Mensch über Bord<br />
fällt, ist die See in der Regel alles andere als ruhig. Bei grobem Seegang ist<br />
es sehr gefährlich, den Verunglückten über das Heck an Deck zu holen, denn<br />
noch bevor er überhaupt an der Badeleiter angekommen ist, kann er bereits<br />
vom brutal stampfenden Heck erschlagen werden.<br />
Die beste Chance, wieder heil an<br />
Bord zu kommen, hat der Verunglückte,<br />
wenn er eine Rettungsweste<br />
mit einem stabilen Stahlring an<br />
der Begurtung trägt, in den man eine<br />
Rettungsleine einpicken oder einknoten<br />
kann. Praktisch alle Rettungswesten<br />
haben heutzutage einen solchen<br />
Ring. Aber hatte der Ins-Wasser-Gefallene<br />
zuvor die Rettungsweste angelegt?<br />
Wenn nicht, so muss er sich<br />
selbst die Rettungsleine mittels Palstek<br />
um die Brust binden. Wichtig ist,<br />
dass es wirklich ein Palstek ist und<br />
kein Knoten, der sich zuziehen kann,<br />
denn sonst stirbt der Verunglückte<br />
nicht durch Ertrinken, sondern durch<br />
Ersticken. Es lohnt sich also, seine<br />
Knoten nicht nur für die Segelprüfung<br />
zu üben, sondern sie auch in<br />
einer Stresssituation zu beherrschen. Rettungstalje an der Großbaumnock.<br />
7.10 Mensch über Bord (MOB)!<br />
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