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Leseprobe - Delius Klasing

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2. Törnplanungsphase<br />

42<br />

öffnen sich im Hafen mit ein paar netten Worten in der Landessprache manche<br />

Türen doch etwas schneller.<br />

Klima und Wetter<br />

Um einen Törn optimal zu planen und auch eventuell wetterbedingt notwendige<br />

Törnalternativen im Hinterkopf zu haben, ist neben einem intensiven<br />

Kartenstudium vor allem die Lektüre von Klima- und Wetterstatistiken des betreffenden<br />

Seegebietes wichtig.<br />

So gilt es beispielsweise bei der Planung eines Rundtörns durch die Inseln<br />

der dänischen Südsee oder durch das Archipel der Kanaren zu entscheiden, in<br />

welchem Drehsinn der Törn sinnvollerweise gesegelt wird. Im Uhrzeigersinn<br />

oder in Gegenrichtung?<br />

Irgendwann muss in der Regel ohnehin gekreuzt werden. Doch – sofern er<br />

die Wahl hat – sollte der Skipper den anstrengenderen Teil des Törns eher in<br />

das erste Drittel der Törnplanung legen. Das primäre Beurteilungskriterium<br />

ist die zu erwartende, statistisch vorherrschende Windrichtung. Heutzutage<br />

gibt es auch schon längerfristig einigermaßen zuverlässige Wetterberichte,<br />

sodass zumindest die Windrichtung tendenziell für die nächsten Tage abgeschätzt<br />

werden kann. Ferner gibt es vom Bundesamt für Seeschifffahrt und<br />

Hydrographie (BSH) statistische Veröffentlichungen zu den vorherrschenden<br />

Wetterlagen in allen Seegebieten dieser Erde, die sogenannten Monatskarten<br />

(siehe Literaturliste im Anhang). Auch die Seehandbücher geben in der Regel<br />

hierzu Informationen.<br />

Natürlich muss die tatsächlich eintretende Großwetterlage während des Törns<br />

nicht unbedingt den statistischen Wahrscheinlichkeiten entsprechen. Die<br />

Konsequenz daraus kann nur lauten: Wir planen auch Alternativen mit ein.<br />

Wie könnte ein Plan B aussehen? Zu jeder Törnplanung gehört also die Frage,<br />

welche Häfen oder Schutzbuchten können im Falle eines Problems, sei es<br />

technisch, sei es wetterbedingt, als Nothafen möglichst schnell und sicher<br />

angelaufen werden? Das See- oder Hafenhandbuch gibt die Antwort.<br />

In einem inselreichen Gewässer wie beispielsweise Kroatien ist es fast immer<br />

relativ leicht, bei Starkwind nach Lee abzufallen und unter der nächsten Insel<br />

Schutz zu suchen. An einer insellosen, geraden Küste wie beispielsweise<br />

an der italienischen Adria ist dies nicht möglich. Wenn dann in einer Problemsituation<br />

in Lee kein leicht anzulaufender, sicherer Hafen liegt, ist guter<br />

Rat teuer.<br />

Im Vorbereitungsgespräch zwischen der Crew und dem Skipper darf die folgende<br />

Frage nicht fehlen:<br />

AB WELCHER WINDSTÄRKE BLEIBEN WIR IM HAFEN?<br />

Die Antwort ist keineswegs leicht zu finden. Folgende Variablen sind zu<br />

berücksichtigen:

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