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nachts passiert wäre. Und glücklicherweise kam der Schlag erst, nachdem das<br />
Ruder schon freigeschnitten war.<br />
Schlussfolgerungen:<br />
. Der Rudergänger muss ständig auf der Hut sein, um eventuell auftretende<br />
Hindernisse, Leinen, Bojen im Wasser zu umfahren. Problematisch bei Nacht!<br />
. Bei unter Wasser notwendig werdenden Arbeiten unbedingt eine Sicherungsleine<br />
anlegen.<br />
. Die Besatzung VOR dem Einsatz unter Wasser informieren über möglicherweise<br />
auftretende Komplikationen.<br />
. Immer Maske, Flossen und Schnorchel an Bord bereithaben.<br />
. Möglichst jemanden in der Crew haben, der fit genug ist, auch Probleme<br />
unter Wasser tauchend zu beheben.<br />
Ruderbruch<br />
Zwar kommt es selten vor, aber es ist nicht völlig auszuschließen: Durch Kollision<br />
mit Treibgut ist das Ruder weggebrochen. Auf modernen Yachten mit<br />
schmalem, tiefen Kiel und Spatenruder ist dies leichter möglich als auf traditionellen<br />
Yachten mit einem Skeg vor dem Ruder, denn der Skeg hält das Ruder<br />
in voller Länge, während das lange, schmale Spatenruder allein innerhalb des<br />
Rumpfes gelagert ist.<br />
Ruderbruch muss aber nicht unbedingt durch Kollision mit Treibgut verursacht<br />
werden. Das Ruder kann auch dadurch brechen, dass das Schiff bei viel<br />
Wind in schwerer See durch ein verpatztes Wendemanöver achteraus treibt<br />
und möglicherweise von einem großen Brecher hart nach achtern beschleunigt<br />
wird. Dann wird das Ruder von der falschen Seite angeströmt und schlägt<br />
mit brachialer Gewalt quer. Nur extrem gut gebaute Ruder werden einen solchen<br />
Schlag ohne Bruch überstehen. Wenn das Ruder selbst in seiner Lagerung<br />
nicht bricht, so werden vermutlich die Steuerseile reißen. Was tun?<br />
Sind tatsächlich »nur« die Steuerseile gerissen, so hat man großes Glück,<br />
sofern ein elektrischer Autopilot – mit Schubstange direkt auf den Ruderquadranten<br />
geführt – an Bord installiert ist, denn damit ist das Schiff wieder<br />
steuerbar. Wenngleich nur noch durch Knopfdruck auf der Bedienungstastatur.<br />
Tipp: Reserve-Steuerseile mit auf Langfahrt-Törn nehmen.<br />
Ist hingegen die Ruderlagerung oder das Ruderblatt selbst gebrochen, so hilft<br />
auch kein Autopilot mehr. Zuerst einmal muss die Schiffsbewegung einigermaßen<br />
im Rahmen des Möglichen gedämpft werden. Das erreicht man am besten<br />
durch Bergen des Großsegels bei dichtgeholten Fockschoten. Die meisten<br />
Schiffe werden so einen zwar sehr unregelmäßigen, aber dennoch akzeptab len<br />
Raumschotskurs auch ohne Ruder segeln. Des Weiteren muss überlegt werden,<br />
7.4 Manövrierunfähigkeit, Ruderbruch<br />
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