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Leseprobe - Delius Klasing

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nachts passiert wäre. Und glücklicherweise kam der Schlag erst, nachdem das<br />

Ruder schon freigeschnitten war.<br />

Schlussfolgerungen:<br />

. Der Rudergänger muss ständig auf der Hut sein, um eventuell auftretende<br />

Hindernisse, Leinen, Bojen im Wasser zu umfahren. Problematisch bei Nacht!<br />

. Bei unter Wasser notwendig werdenden Arbeiten unbedingt eine Sicherungsleine<br />

anlegen.<br />

. Die Besatzung VOR dem Einsatz unter Wasser informieren über möglicherweise<br />

auftretende Komplikationen.<br />

. Immer Maske, Flossen und Schnorchel an Bord bereithaben.<br />

. Möglichst jemanden in der Crew haben, der fit genug ist, auch Probleme<br />

unter Wasser tauchend zu beheben.<br />

Ruderbruch<br />

Zwar kommt es selten vor, aber es ist nicht völlig auszuschließen: Durch Kollision<br />

mit Treibgut ist das Ruder weggebrochen. Auf modernen Yachten mit<br />

schmalem, tiefen Kiel und Spatenruder ist dies leichter möglich als auf traditionellen<br />

Yachten mit einem Skeg vor dem Ruder, denn der Skeg hält das Ruder<br />

in voller Länge, während das lange, schmale Spatenruder allein innerhalb des<br />

Rumpfes gelagert ist.<br />

Ruderbruch muss aber nicht unbedingt durch Kollision mit Treibgut verursacht<br />

werden. Das Ruder kann auch dadurch brechen, dass das Schiff bei viel<br />

Wind in schwerer See durch ein verpatztes Wendemanöver achteraus treibt<br />

und möglicherweise von einem großen Brecher hart nach achtern beschleunigt<br />

wird. Dann wird das Ruder von der falschen Seite angeströmt und schlägt<br />

mit brachialer Gewalt quer. Nur extrem gut gebaute Ruder werden einen solchen<br />

Schlag ohne Bruch überstehen. Wenn das Ruder selbst in seiner Lagerung<br />

nicht bricht, so werden vermutlich die Steuerseile reißen. Was tun?<br />

Sind tatsächlich »nur« die Steuerseile gerissen, so hat man großes Glück,<br />

sofern ein elektrischer Autopilot – mit Schubstange direkt auf den Ruderquadranten<br />

geführt – an Bord installiert ist, denn damit ist das Schiff wieder<br />

steuerbar. Wenngleich nur noch durch Knopfdruck auf der Bedienungstastatur.<br />

Tipp: Reserve-Steuerseile mit auf Langfahrt-Törn nehmen.<br />

Ist hingegen die Ruderlagerung oder das Ruderblatt selbst gebrochen, so hilft<br />

auch kein Autopilot mehr. Zuerst einmal muss die Schiffsbewegung einigermaßen<br />

im Rahmen des Möglichen gedämpft werden. Das erreicht man am besten<br />

durch Bergen des Großsegels bei dichtgeholten Fockschoten. Die meisten<br />

Schiffe werden so einen zwar sehr unregelmäßigen, aber dennoch akzeptab len<br />

Raumschotskurs auch ohne Ruder segeln. Des Weiteren muss überlegt werden,<br />

7.4 Manövrierunfähigkeit, Ruderbruch<br />

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