Leseprobe - Delius Klasing

Für den sicheren Gang zum Vorschiff – insbesondere bei Nacht – haben viele
Skipper ihr Schiff mit Lifelines ausgerüstet, die vom Bug bis zum Heck führen.
Das ist durchaus sinnvoll, unter der Voraussetzung, dass die Lifeline nicht
selbst zur Unfallursache wird. Das könnte aber insbesondere dann der Fall
sein, wenn sie aus Drahtseilen oder Tauwerk besteht, denn durch die runde
Form kommt es beim Drauftreten leicht zum seitlichen Ausrutschen durch Abrollen.
Besser geeignet ist flaches, an Deck glatt liegendes Textilband.
Und nicht zu vergessen: Auch die am Tag ausgebrachte Schleppangel muss
eingeholt werden.
Feste Ausrüstung an Deck
Die persönlichen Lifebelts der Crew müssen irgendwo eingepickt werden. Auf
einem gut ausgerüsteten Schiff gibt es zu dem Zweck für Crew und Rudergänger
Augbolzen im Cockpit. Auch am Mast und auf dem Vorschiff sind Einpickhilfen
notwendig. Falls das Schiff keine Augbolzen hat, so hilft man sich provisorisch
mit der Steuersäule. Die Seereling könnte brauchbar sein, ist aber
vorher auf Stabilität zu prüfen. Manchmal sind die Füße der Relingsstützen
nicht fest genug verankert.
Eigentlich sollte niemand bei Schwerwetter auf das Vorschiff gehen, schon gar
nicht in der Nacht. Aber es kann ja unvorhergesehen dennoch einmal notwendig
werden. Prägen Sie sich darum die Position der Handläufe ein, die – hoffentlich
stabil genug – an Deck angebaut sind.
Beleuchtung an Deck
Vor einem Nachttörn muss sichergestellt sein, dass alle Beleuchtungen auch
tatsächlich funktionieren. Hier eine Liste der zu überprüfenden Lampen:
. Navigationsbeleuchtung, rot und grün am Bug und weiß am Heck und/oder
Dreifarbenlaterne im Masttopp,
. Dampferlicht, weiß, auf halber Masthöhe für Motorfahrt,
. Ankerlaterne, mobil oder fest im Masttopp,
. Blitzlampe an der Mensch-über-Bord-Rettungsboje,
. Kompassbeleuchtung,
. Decksbeleuchtung,
. Instrumentenbeleuchtung für Logge, Echolot, GPS-Tochter …,
. Verklickerbeleuchtung.
Beleuchtung unter Deck und im Cockpit
Auf einer mittelgroßen Yacht gibt es unter Deck sicherlich mehr als ein Dutzend
Decken- und Wandlampen. Dazu kommen die Beleuchtungen für den
Motorraum und vielleicht auch für einige Stauräume. Speziell auf einem Charterboot
können Sie allerdings nicht davon ausgehen, dass alle diese Lampen
6.7 Segeln bei Nacht, Wacheinteilungen
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