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Open 60 mit Doppelruder.<br />
Fahrtenschiffe aus den 1980er- und 1990er-Jahren mit schmaleren Hecks wurden<br />
oft mit einem Skeg vor dem Ruder und horizontal etwas längeren Kielen<br />
gezeichnet. Sie hatten dadurch ein etwas trägeres Drehverhalten, waren aber<br />
meist kursstabiler und für einen unerfahrenen Rudergänger leichter zu beherrschen.<br />
Die größere benetzte Fläche brachte allerdings auch einen gewissen<br />
Geschwindigkeitsnachteil insbesondere bei leichten Winden mit sich.<br />
Aus dem Gesagten ergibt sich, dass ein Skipper insbesondere auf einem modernen<br />
Schiff nicht von seiner Crew erwarten darf, dass jeder das Schiff befriedigend<br />
auf Kurs halten kann. Erklärungen, Übungsmanöver und schließlich<br />
einfach viel Routine sind unabdinglich.<br />
Fehler beim Rudergehen<br />
Segelneulinge schließen naiv vom Steuern eines Autos auf die Bewegungen<br />
eines Bootes beim Rudergehen. Aber ein Boot ist kein Auto. Steht das Steuer<br />
beim Auto gerade, fährt das Auto geradeaus. Dies ist am Ruder eines Segelbootes<br />
keineswegs so, denn durch Wind-, Wellen- und Strömungseinfluss kann<br />
das Schiff erheblich nach Backbord oder Steuerbord aus dem Ruder laufen.<br />
Es gilt also diese Einflüsse durch entsprechendes Ruderlegen zu kompensieren,<br />
oder besser noch, durch antizipierendes Ruderlegen zu vermeiden. Der<br />
häufigste Fehler beim Rudergehen ist das Übersteuern. Man versteht darunter<br />
eine tendenziell zu starke Reaktion des Rudergängers auf ein Ausbrechen<br />
des Schiffes aus dem Kurs, meist verursacht durch eine durchlaufende, etwas<br />
6.3 Kurshalten<br />
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